Bundesliga

Rummenigge verteidigt Bayerns Katar-Sponsoring: "Gutes Geld"

Ex-Vorstandschef über unfaire Vergleiche und Flüge nach Brüssel

Rummenigge verteidigt Bayerns Katar-Sponsoring: "Gutes Geld"

Nicht wenige Fans stoßen sich am Katar-Sponsoring der Bayern - Karl-Heinz Rummenigge sieht dafür eine "gewisse Notwendigkeit".

Nicht wenige Fans stoßen sich am Katar-Sponsoring der Bayern - Karl-Heinz Rummenigge sieht dafür eine "gewisse Notwendigkeit". imago images/Sven Simon

Am Samstag enthüllten Fans des FC Bayern einmal mehr ein prominentes Banner, mit dem sie die Beziehung ihres Lieblingsklubs zu Katar kritisierten. Bei der Jahreshauptversammlung am 25. November will ein Anhänger dem Katar-Sponsoring via Antrag ein baldiges Ende bereiten. Karl-Heinz Rummenigge dagegen hat den umstrittenen Deal mit Ärmelsponsor "Qatar Airways" einmal mehr verteidigt.

"Ich war da nie ein Pharisäer, wenn ich das mal so sagen darf", erklärte der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern bei "WDR 2". "Wir haben gutes Geld für Bayern München aus diesem Vertrag bekommen. Und dieses Geld ist in einer gewissen Notwendigkeit auch wichtig, um die Spieler zu bezahlen, damit man auch gute Qualität auf dem Platz hat." Schließlich stehe der Rekordmeister international mit deutlich finanzkräftigeren Klubs in Konkurrenz.

Die NGOs hätten immer gesagt: "Weitermachen, nicht lockerlassen"

Gleichzeitig sei in seiner Zeit bei den Bayern "immer wichtig" gewesen, "dass wir dort gesellschaftspolitisch ein bisschen Einfluss genommen haben, dass in Sachen Menschen- und Arbeitsrechte Verbesserungen eintreten. Wir sind oft zu NGOs nach Brüssel geflogen und haben mit denen diskutiert, was man noch tun kann. Wenn ich ehrlich bin, haben alle immer bestätigt: Weitermachen, nicht lockerlassen."

Man müsse jedoch "auch sagen, dass es in Katar von allen arabischen Staaten die größten Verbesserungen in Sachen Menschen- und Arbeitsrecht gibt. Dass sie nicht einen vergleichbaren Standard haben mit Europa, ist bekannt. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir in Deutschland 100 Jahre gebraucht haben, um diesen Standard zu gewährleisten."

Katar sei ein junger Staat. Man werde deshalb "Geduld haben" müssen, so Rummenigge. Er ist der Meinung, "dass sich die Menschen- und Arbeitsrechte in diesen Ländern auch durch den Fußball schon verbessert haben".

Lesen Sie hier das Interview mit FCB-Fan Michael Ott, der Bayerns Katar-Sponsoring beenden will

jpe