Bundesliga

Ruhnert kritisiert DFB: "Keine Lobby" für Union

Nach Nicht-Nominierungen

Ruhnert kritisiert DFB: "Scheint mir, dass Union keine Lobby hat"

Rani Khedira (li.) wurde erneut nicht für die Nationalelf nominiert - Oliver Ruhnert versteht das nicht.

Rani Khedira (li.) wurde erneut nicht für die Nationalelf nominiert - Oliver Ruhnert versteht das nicht. IMAGO/Matthias Koch

Erstmals hat sich der 1. FC Union Berlin für die Champions League qualifiziert. Eine Belohnung in Form einer Nominierung für die deutsche A- oder U-21-Natonalmannschaft erhielt im Anschluss aber kein Mitglied der Eisernen: Bundestrainer Hansi Flick berief ebenso keinen Union-Profi für die anstehenden Länderspiele wie U-21-Coach Antonio Di Salvo für die Junioren-EM im Sommer.

Für Oliver Ruhnert passt das nicht zusammen. "Ich habe für die Nicht-Nominierung unserer Spieler wenig Verständnis. Es scheint mir, dass Union keine Lobby beim DFB hat", kritisierte der Sport-Geschäftsführer in der "Sportbild". "Ich habe den Eindruck, dass die Leistungen unserer Jungs nicht angemessen bewertet werden."

Khedira erneut nicht dabei: "Schon verwunderlich"

Als Beispiel nennt Ruhnert allen voran Rani Khedira, der "seit zwei Jahren auf einem unglaublich hohen Niveau" spiele. "Und trotzdem wird er nicht einmal berufen und bekommt die Chance, sich im Kreise der Nationalmannschaft zumindest mal zu zeigen. Das finde ich schon verwunderlich, immerhin sind wir Vierter der Bundesliga geworden."

Khedira, Vize-Kapitän bei Union, gehörte auch in der abgelaufenen Saison zu den Leistungsträgern in der Mannschaft von Trainer Urs Fischer, fehlte nur einmal gelbgesperrt und begann in der Bundesliga ansonsten immer (33 Einsätze, zwei Tore, kicker-Notenschnitt 3,36). Der 29-Jährige gilt als robuster und cleverer Sechser mit viel Übersicht und Mentalität, aber gleichzeitig kleinen Schwächen beim Tempo.

Auf dem Schirm hat ihn Flick längst. "Rani Khedira war bei der WM nah dran", hatte der Bundestrainer Anfang März im kicker-Interview gesagt. Man habe "lange überlegt", ihn mit nach Katar zu nehmen. In Flicks aktuellem Aufgebot erhielten Emre Can, Leon Goretzka, Ilkay Gündogan und Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld den Vorzug.

In Di Salvos vorläufigem EM-Kader hätte Ruhnert gerne den Namen Jamie Leweling gesehen, dem unter anderem Faride Alidou von Eintracht Frankfurt vorgezogen wurde. Leweling, zehnmaliger U-21-Nationalspieler, kam in dieser Saison auf 16 meist späte Einwechslungen in der Liga (ein Tor, eine Vorlage).

jpe

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