30. Spieltag
Cottbus-Vorsprung schmilzt
Wegen Vorgaben der Sicherheitsbehörden trafen Energie Cottbus und der BFC Dynamo erst am Dienstag aufeinander. Und mit Anpfiff rückte auch erstmal das Thema Sicherheit in den Mittelpunkt, da aus dem Block der Berliner Feuerwerkskörper in den Innenraum flogen. Nach kurzer Unterbrechung konnte ohne weitere Störungen gespielt werden, eine anfangs hitzige Partie verflachte zusehends. Drückten anfangs noch die Berliner, steigerte sich Cottbus im zweiten Durchgang und ging durch einen Schuss von Hofmann in Führung (64.). Hainke im BFC-Tor, der zur Pause kam und sein Regionalliga-Debüt feierte, hätte den Schuss allerdings halten müssen. Kurz vor Schluss glich Duncan aus dem Gewühl mit der Hacke aus, sodass Cottbus zwar Platz eins zurückeroberte, aber den Vorsprung auf Erfurt wieder schmelzen ließ.
Fuchs verliert mit Greifswald
Der Greifswalder FC ging am Sonntag bei Chemie Leipzig mit neuem Trainer ins Spiel. Lars Fuchs übernahm wenige Tage zuvor von Roland Vrabec und sah eine von beiden Mannschaften mit offenem Visier geführte Anfangsphase. Ärgerlich aus Gäste-Sicht, dass zunächst einzig und alleine die Chemiker die Tore machten. So erstmals in der 13. Minute, als Kirstein nach einem Freistoß den Ball per Kopf erstmal nicht im Netz unterbrachte, doch der Nachschuss saß. Kurz nachdem Granatowski wegen einer Kopfverletzung beim GFC ausgewechselt werden musste, schlug Leipzig zum zweiten Mal zu. Eine Hacken-Vorlage von Bury versenkte Mäder mit einem platzieren Schuss aus rund 16 Metern (32.). Die spielerisch ansehnlich agierenden Gäste hatten lange kein Mittel, um in der entscheidenden Zone genug Gefahr zu entfachen. Bis zur 59. Minute, da hatte Kocer viel Platz und hob den Ball in die lange Ecke. Kocer entwickelte sich danach mehr und mehr zum Unruheherd, viel lief über ihn, der Routinier kam auch zu guten Abschlüssen. Die Druckphase der Gäste warf aber keinen Ertrag mehr ab, Bury besorgte aus kurzer Distanz noch den 3:1-Endstand (87.).
Wilde Anfangsphase in Chemnitz
Um auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen, reiste der Chemnitzer FC gegen den SV Babelsberg 03 mit dem Linienbus zum Heimspiel. Auf dem Platz schalteten die Gäste zunächst auf Schnellzug-Tempo, Gladrow nahm einen Querpass von rechts direkt und versenkte den Ball im Netz. Da der Ball relativ zentral kam, konnte man CFC-Torwart Jakubov nicht gänzlich aus der Verantwortung nehmen. Doch schon fünf Zeigerumdrehungen später glichen die Himmelblauen aus. Campulka schob einen Foulelfmeter platziert ins Eck. Bis zur 25. Minute entbrannte ein Chancen-Festival auf beiden Seiten. Anschließend beruhigte sich die Partie, zumindest bis zur Pause. Denn nach Wiederanpfiff schalteten beide Mannschaften wieder in den Vorwärtsgang. Doch diese Phase war rund um die 60. Minute ohne einen weiteren Treffer bereits beendet. Danach folgte viel Leerlauf, wobei Jakubov noch zweimal in den Blickpunkt rückte: Erst spielte er in Minute 77 Ndualu den Ball in die Füße, der aber überhastet vorbei schoss, wenig später kratzte der Chemnitzer Schlussmann einen Freistoß mit den Fingerspitzen über das Tor. Schlussendlich blieb es beim 1:1.
Cigerci öffnet für Altglienicke die Schleusen
Schlusslicht Tennis Borussia Berlin gastierte am Sonntag im Stadtduell bei der VSG Altglienicke. Für die "Veilchen" wurde es das erwartet schwere Spiel. Türpitz brachte die Heimelf in der 12. Minute in Führung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit durfte TeBe kurz Hoffnung schöpfen, da Tekin der Ausgleichstreffer gelang. Aber Altglienicke war unter dem Strich doch eine Nummer zu groß, Cigerci antwortete in der 55. Minute mit dem 2:1 und öffnete die Schleusen. Breitkreuz (70.), Türpitz (79.) und erneut Cigerci (89.) schraubten das Ergebnis auf 5:1 hoch. Wagner war in der Nachspielzeit noch das 2:5 vergönnt. Jetzt braucht TeBe schon einen 180-Grad-Umschwung und auch viel Schützenhilfe aus der 3. Liga, um doch noch drin zu bleiben
Erfurt dominiert Halberstadt
Am Sonntag war ab 16 Uhr noch einer der beiden Titelanwärter dran (Energie Cottbus spielte nach dem Erreichen des Endspiels im Landespokal Brandenburg erst am Dienstag in der Liga gegen den BFC Dynamo). Rot-Weiß Erfurt ging gegen den Vorletzten Germania Halberstadt als klarer Favorit in die Partie und unterfütterte das. Nach druckvollen ersten Minuten köpfte Nkoa eine Felßberg-Flanke vom linken Flügel zur Führung ein (11.). RWE-Trainer Fabian Gerber dürfte in der Pause seine Mannen wachgerüttelt haben, denn nach der Führung schlichen sich manche Unkonzentriertheiten ein. Was Gerber auch immer gesagt hatte, es zeigte Wirkung. Erfurt kam leidenschaftlich zurück auf den Platz, Weinhauer eroberte in der 49. Minute tief in der gegnerischen Hälfte den Ball, passte auf Mergel, der frei vor Torwart Cichos prompt auf 2:0 erhöhte. Sieben Minuten später musste der Germania-Keeper bei einem Distanzschuss von Startsev eine Glanzparade zeigen. Auch bei einem Ciccarelli-Schuss vom Fünfmeterraum konnte Halberstadt auf seinen Keeper zählen. Offensiv hatte der Abstiegskandidat indes wenig zu bieten. Aufgrund dieses 2:0-Erfolgs sprang Rot-Weiß Erfurt für den Moment wieder an die Tabellenspitze und das aufgrund eines mehr geschossenen Treffers bei gleicher Tordifferenz im Vergleich zu Cottbus. Der FC Energie konnte am Dienstag aber wieder vorbeiziehen.
Drei Elfmeter, aber kein Sieger in Lichtenberg
Der SV Lichtenberg 47 ließ im Berliner Stadtduell die Möglichkeit liegen, einen großen Schritt an den ZFC Meuselwitz heranzurücken - stellte sich dabei in einigen Situationen selbst ein Bein. In der 3. Minute wurde Eitschberger im Strafraum gefoult. Covic verwandelte den fälligen Strafstoß zur Hertha-Führung. Selbst vergaben die Lichtenberger nur acht Minuten später vom Punkt. Gawe scheiterte an Cuk, der die Ecke ahnte. Der Doppelschock war den Gastgebern deutlich anzumerken, denn anschließend spielten fast ausschließlich die "Hertha-Bubis". Die ließen allerdings das 2:0 mehrmals liegen. Nach einer halben Stunde dann der nächste Elfmeterpfiff. Cuk war gegen Owaczarek diesmal machtlos (31.) - das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1:1. Nach der Pause klingelte es erneut früh, diesmal im Hertha-Tor. Bremer schraubte sich nach einer Flanke hoch und nickte ein (49.). Abdullatif, der am zweiten Pfosten aus der Drehung verwandelte, fand für den Hertha-Nachwuchs jedoch zeitnah die passende Antwort (61.). Nach dem 2:2-Ausgleich waren die Gäste erneut tonangebend, der Siegtreffer sollte jedoch nicht mehr fallen.
Ziane gibt für Lok Leipzig den Startschuss
Für den ZFC Meuselwitz ging es am Freitag gegen den 1. FC Lok Leipzig darum, zumindest Platz 15 zu untermauern, der zur Rettung womöglich reichen könnte. Die Thüringer starteten vielversprechend, nach Vorlage von Bock bugsierte Fischer den Ball im zweiten Anlauf über die Linie (9.). Leipzig, das vorher mit richtig Schwung aus der Kabine gekommen war, musste das erstmal verdauen, sodass bis zum Pausenpfiff der Offensivdrang der Gäste etwas moderater ausfiel. Chancen auf dem Ausgleich waren aber vorhanden. In der zweiten Halbzeit kippte die Begegnung innerhalb weniger Minuten: Erst umkurvte Ziane ZFC-Torwart Plath und schob ein (58.), dann brachte Pfeffer die Leipziger mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung (61.). Meuselwitz musste jetzt mehr riskieren und fing sich in der 67. Minute prompt ein Konter-Gegentor von Ogbidi ein, der Plath mit einem Lupfer überlistete. Vor diesem 1:3 wollten die Heimfans im gegnerischen Strafraum ein Foul an Trübenbach gesehen haben. Die Wut darüber konnte Meuselwitz nicht mehr gewinnbringend nutzen, der 1. FC Lok feierte einen verdienten Auswärtssieg.
Jena gelingt beim BAK fast alles
Carl Zeiss Jena hat mit dem Kampf um Platz eins höchstwahrscheinlich nichts mehr zu tun. Das hinderte die Elf von René Klingbeil am Freitag beim Berliner AK allerdings nicht daran, eine nachhaltige Duftmarke zu hinterlassen. Dahlke verwertete in der 5. Minute einen Eckstoß per Kopf zur frühen Führung. Davon angestachelt kam Jena richtig in Fahrt. In der 13. Minute nahm Wolf eine Hereingabe direkt, seinen Schuss fälschte Yamada ins eigene Netz ab. Nicht einmal 120 Sekunden später schlug Dahlke erneut zu, Gipson flankte, und der Carl-Zeiss-Angreifer vollendete erneut per Kopf. Mit einem Abstauber-Tor brachte Yajima die Berliner zumindest auf 1:3 heran (25.). Auch wenn der FCC danach in einigen Momenten so wirkte, als würde er etwas nachlässig werden, schlug er in der 33. Minute erneut zu. Nach Ballgewinn im Mittelfeld schaltete Jena schnell um, Verkamp wurde mit einem Steilpass in Szene gesetzt und verwandelte mit einem Heber zum 4:1-Halbzeitstand. Nach Wiederanpfiff ging es ereignisreich weiter: Berlins Sussek schubste Verkamp und sah Gelb-Rot (49.). Fünf Minuten darauf führten die an diesem Tag brutal effizienten Jenaer einen Eckball kurz aus, Lämmel nahm Maß und versenkte die Kugel zum 5:1 im Netz. Die Gäste hatten noch nicht genug, spielten in Überzahl richtig tollen Fußball. Lämmel erhöhte in der 69. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 6:1. Doppelpack Dahlke, Doppelpack Lämmel, in diese Riege wollte sich auch der erst in der 70. Minute eingewechselte Vasileios Dedidis einreihen. In der 84. Minute erzielte er mit einem Kopfball das 7:1, kurz darauf scheiterte er aber am Pfosten. Der Schlusspunkt zum 8:1 war Ohurtsov vorbehalten, der nach einer Freistoßhereingabe von Petermann einnickte (89.). Was für eine Leistung von Carl Zeiss Jena.
Luckenwalde verliert nach Führung
Der FSV Luckenwalde braucht noch ein paar Punkte, um sicher am rettenden Ufer zu bleiben. Am Freitag gegen den FC Viktoria 1889 Berlin schoss Gollnack in die Brandenburger in der 19. Minute in Führung. Doch die Gäste aus der Hauptstadt hatten eine schnelle Antwort parat, Theisen erzielte in Minute 24 den Ausgleich. In der 39. Minute ging Viktoria nach einem Konter durch Seiffert sogar in Führung. Der Auswärtssieg nahm spätestens in der 53. Minute konkrete Formen an, als Theisen seinen zweiten Treffer markierte. Der FSV bäumte sich aber noch mal auf, Jannene verkürzte nach einem Eckball auf 2:3 (69.). Doch zu mehr reichte es nicht mehr, die Punkte nahmen die Gäste mit. Da am Freitag auch Meuselwitz verlor, fiel die Niederlage für Luckenwalde nicht besonders schwer ins Gewicht.