Die erste Minute der Nachspielzeit war es in Istanbul, in Rom gar die fünfte. In den letzten beiden Europapokal-Partien hatte Borussia Mönchengladbach stets nach Ablauf der regulären Spielzeit den 1:1-Ausgleich erzielt. Für Rose ein deutlicher Fingerzeig, "dass wir auf dem Weg sind, Krieger zu werden, bis zum Ende an uns glauben, beißen und für den Erfolg arbeiten". Martialische Worte des Trainers, der ebendiese nach "längerer Bedenkzeit", in der die Thematik der Polizeieskalation in Rom behandelt wurde, erklärte respektive abschwächte.
"In diesem Zusammenhang möchte ich das Wort 'Krieger' zurücknehmen", ruderte Rose zurück und betonte vielmehr das kämpferische Element und "den Einsatz. Wir führen keinen Krieg", so der Coach, der dieses Wort "bereits bei meinem alten Klub schon einmal gesagt" habe - ein mediales Eigentor, denn "dann kam eine Friedensorganisation..."
Zurück zum Sportlichen: "Man kann von einem intensiven Spiel ausgehen", blickte Rose voraus und kam auf den Spielstil der SGE zu sprechen. Ein Spielstil, "der mir sehr gut gefällt". Bereits in der vergangenen Saison habe er sehr gerne Spiele der Eintracht gesehen - vor allem im Europapokal - und nannte mit "hoher Aggressivität", "Geradlinigkeit" und "hohem Tempo" ein paar Attribute, die es ihm bei den Hessen angetan hätten. Zudem werde es "viele Flanken geben, darauf ist ihr Spiel ausgerichtet".
Grundsätzlich sind sie noch keine Alternative. So ehrlich muss man sein.
Marco Rose
Abschenken will die Borussia aber nicht - im Gegenteil: "Mit unseren Fans im Rücken" will die Borussia in der Liga nämlich den nächsten Schritt tätigen - vielleicht sogar mit Jonas Hofmann und Lars Stindl in der Startelf? Geht es nach Rose, seien die beiden "grundsätzlich noch keine Alternative. So ehrlich muss man sein", sagt der Coach, schließlich kommen beide aus einem "langwierigen Reha-Prozess".
Allerdings lässt der einstige Profi den beiden Akteuren ein Hintertürchen offen: "Aufgrund ihrer Wichtigkeit und Erfahrungen sind sie es dann doch", gibt er einen Einblick und verweist zudem auf das kommende Programm, aufgrund dessen man Personal-technisch "schlau sein, gute Entscheidungen treffen und dann sehen" müsse, ob nicht letztlich doch einer der beiden von Beginn an auflaufen werde.
Ebenfalls mithelfen können Breel Embolo ("Ihm geht es soweit gut"), Denis Zakaria ("Es ist nichts Schlimmeres") und auch Patrick Herrmann ("Er hat angegeben, dass es soweit in Ordnung ist") bei der Mission, die Tabellenführung zu verteidigen. Wobei dies für Rose noch nicht die große Bedeutung innehat. "Ich schaue nicht auf die Enge der Tabelle und das Drumherum", so der Coach. "Wir sind gut dabei, haben 16 Punkte und wollen das ausbauen."