Mit vollem Einsatz, die erlaubten Mittel bis ans Limit ausreizend, stürzten sich die Fohlen in das Duell mit dem Team ihres Ex-Trainers Marco Rose. "Leidenschaft, Emotionen und Begeisterung" hatte Adi Hütter bei den Seinen erkannt. "Dieser Sieg", so der Trainer, "tut uns sehr, sehr gut."
Natürlich benötigten die Fohlen auch ein bisschen Matchglück, um die Partie vollends auf ihre Seite zu ziehen. Schon in Gleichzahl allerdings waren die Gastgeber die aktivere Mannschaft mit mehr Ideen und Tordrang. Nach dem Platzverweis gegen den Ex-Gladbacher Mo Dahoud fiel es insgesamt natürlich etwas leichter, die 1:0-Führung ins Ziel zu bringen.
Ein Billiardtor zum Sieg
Auch beim Tor des Tages schließlich war ein bisschen Glück und Zufall im Spiel, doch Ursprung der entscheidenden Aktion war die Entschlossenheit von Denis Zakaria, mit voller Dynamik Richtung Dortmund Tor vorzupreschen. Im Doppelpass mit Matthias Ginter kam der Schweizer Nationalspieler dann zum Schuss, praktisch mit einem Billardtor und Dortmunder Mithilfe entschied Zakaria das Spiel.
Wieder mal Zakaria, der so langsam richtig ins Rollen kommt und allmählich wieder ganz der Alte wird mit voller Dynamik und Einsatz im zentralen Mittelfeld. Dabei waren sie bei Borussia nach Ende der vorigen Saison im Grunde genommen davon ausgegangen, dass der Mittelfeldmann sein letztes Spiel für Borussia bereits bestritten hat und sich einem neuen Arbeitgeber zuwendet.
Zakaria: Gemeinsam mit seinem "Ersatz" Koné im Zentrum
Auch mit Blick auf diese Konstellation wurde schließlich Kouadio Koné verpflichtet; erstmals wirbelten die beiden nun gemeinsam in der Gladbacher Zentrale. Koné steigerte sich nach nervöser Anfangsphase, sah wegen einer Schwalbe Gelb, schloss nach einem mutigen Solo entschlossen ab, zielte aber knapp über den Dortmunder Kasten und feierte insgesamt ein sehr ordentliches Bundesliga-Debüt.
Und Zakaria? "Der ist unglaublich, der hat Bälle abgelaufen, bei denen der Gegner eigentlich denkt, er könne alleine aufs Tor zu laufen", lobt Kollege Jonas Hofmann. Aber mit seinen "Riesenstelzen" habe Zakaria viele Bälle erobert, "das ist einer seiner großen Vorteile". Ganz realistisch sprach der Torschütze schließlich auch von "ziemlich viel Glück bei meinem Tor, aber den muss man auch erst mal rein machen." Seine Erwartung: "Jetzt", so Zakaria, "kommt bei uns mehr Ruhe rein."
Zweikampfhärte, Dynamik und Spielfreude als Erfolgsrezept
Das sieht auch Hofmann so. "Wir haben uns in die Zweikämpfe gehauen, mit viel Dynamik und Spielfreude, insgesamt hat die Mannschaft es sehr gut gemacht", lobte der Ex-Dortmunder nach Spielschluss im Sky-Interview. "Vorher haben wir in dieser Saison zu wenig gepunktet. Und sieben Punkte aus sechs Spielen sind für unsere Ansprüche trotzdem zu wenig."
Immerhin haben die Gladbacher nun einen großen der Branche in die Knie gezwungen; nicht nur Trainer Hütter erwartet, dass so ein Sieg als "Brustlöser" dienen könnte. Da wartet allerdings am kommenden Samstag die nächste schwere Partie, beim VfL Wolfsburg. "Die Euphorie", so Hofmann, "wollen wir mitnehmen - und nächste Woche wieder abliefern."