Mit dem 1:1-Unentschieden gegen den LASK am vergangenen Wochenende konnte sich Ried-Trainer Christian Heinle immerhin etwas Luft verschaffen. Vor Beginn des Oberösterreich-Derbys hatte sich Präsident Roland Daxl auf die Zukunft des 37-Jährigen angesprochen noch etwas kryptisch geäußert. Noch genießt Heinle im Innviertel etwas Kredit, dieser könnte bei einer Fortsetzung des Negativlaufs allerdings bald verspielt sein. Der bislang letzte Sieg in der Bundesliga gelang den Wikingern am 15. Oktober des Vorjahres (1:0 gegen Rapid) - und viel deutet nicht darauf hin, dass dem Tabellenletzten am Sonntag der große Befreiungsschlag gelingt.
Bundesliga - 19. Spieltag
Denn mit dem Auswärtsspiel bei Serienmeister Red Bull Salzburg wartet die wohl schwierigste Aufgabe auf nationaler Ebene. Daran ändert auch der Europa-League-Auftritt der Mozartstädter bei der AS Roma (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) nichts. "Gegen Salzburg auswärts zu spielen, ist sicherlich keine einfache Aufgabe. Das Mindeste ist aber, dass wir wieder diese Leidenschaft auf das Feld bringen wie gegen den LASK", meinte Heinle, der seiner Mannschaft im Derby eine "sehr gute" Leistung attestierte.
27 Auswärtsspiele - kein Sieg
Das erste Saisonduell ging im September klar mit 3:0 an die Elf von Matthias Jaissle, die schon in der ersten Viertelstunde mit zwei Treffern von Benjamin Sesko und Junior Adamu für klare Verhältnisse sorgte. Ohnedies liest sich Rieds jüngste Bilanz gegen Salzburg nahezu verheerend. Seit zehn Pflichtspielen sind die Innviertler sieglos (zwei Unentschieden, acht Niederlagen), auswärts wartet Ried seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005 (27 Spiele) überhaupt noch auf den ersten vollen Erfolg.
Kein Wunder also, dass sich die Rieder vor dem Auftritt in Wals-Siezenheim in Durchhalteparolen flüchteten. "Ich respektiere Salzburg, aber wir spielen elf gegen elf und im Fußball kann alles passieren", meinte Winterneuzugang Aleksandar Lutovac. "Wir werden unser Bestes geben, damit wir das bestmögliche Resultat herausholen. Ich spiele gerne gegen gute Mannschaften, weil sie einen pushen, alles zu geben. Ich liebe solche Spiele."
"Es muss an diesem Tag natürlich alles passen, dass man aus Salzburg etwas mitnehmen kann", führte Heinle aus. "Wir werden dennoch alles probieren, denn wir wollen jeden Punkt mitnehmen, den wir nur irgendwie mitnehmen können." Um nicht nur Ried, sondern auch sich selbst vor noch ungemütlicheren Zeiten zu bewahren.