Bundesliga

Reis: Vier Richtige gegen die "Übermacht" Leipzig

Umbesetzungen von Bochums Trainers in der Abwehr haben sich bewährt

Reis: Vier Richtige gegen die "Übermacht" Leipzig

Keine Beinschüsse mehr: Bochums Trainer Thomas Reis und Abwehrmann Danilo Soares.

Keine Beinschüsse mehr: Bochums Trainer Thomas Reis und Abwehrmann Danilo Soares. picture alliance / nordphoto GmbH / Straubmeier

Manuel Riemann jedenfalls hätte seine Handschuhe am Sonntag auch in der Kabine lassen können. Der Bochumer Keeper wurde beim 0:0 gegen den VfB kaum ernsthaft geprüft, seine Vorderleute kontrollierten die Stuttgarter Offensivabteilung quasi über 90 Minuten. Dabei hat zum Beispiel die Viererkette des VfL in dieser Besetzung zuvor noch nicht zusammen gespielt. Die Umbauten von Thomas Reis aber bewährten sich, und es ist abzusehen, dass auch beim anstehenden Härtetest am Samstag in Leipzig dieses Quartett beisammenbleibt.

Kotchap: Nicht fehlerlos, aber gesetzt

Erhan Masovic jedenfalls feierte ein rundum gelungenes Startelf-Debüt, spielte unaufgeregt, blieb auch unter Druck gelassen, umsichtig und stabil im Zweikampf. Und das, obwohl der Serbe quasi ohne Matchpraxis ins kalte Wasser geworfen wurde. Armel Bella Kotchap dürfte ebenfalls gesetzt sein, auch wenn der Innenverteidiger aus dem eigenen Talentwerk erneut nicht fehlerlos spielte. Allein durch seine Athletik und sein Auftreten aber ist der Youngster natürlich enorm wichtig für die Hintermannschaft des Aufsteigers.

Wichtig auch: Danilo Soares, zweifellos einer der besten Fußballer im Kader, beschränkte sich auf sehr solide Arbeit. "Danilo hat es äußerst seriös gelöst", lobte Reis, "er hat eingesehen, dass es manchmal besser ist, nicht auf Beinschüsse aus zu sein, sondern schnörkellos zu spielen."

Er hat eingesehen, dass es manchmal besser ist, nicht auf Beinschüsse aus zu sein, sondern schnörkellos zu spielen.

Thomas Reis

Bockhorn: Nach Rüffel fast in Bestform

Bleibt noch Herbert Bockhorn, dessen Trainingsleistung Reis neulich gerügt hatte, und der sich in Köln einen folgenschweren Aussetzer erlaubt hatte. Gegen Stuttgart präsentierte sich der Allrounder wieder annähernd in Bestform, machte die rechte Seite zu, stieß immer wieder mutig nach vorne und bildete ein starkes Doppel mit Christopher Antwi-Adjei, der ebenfalls ansteigende Form bewies. Auch der Ex-Paderborner dürfte - wie Bockhorn- im Duell mit RB am Samstag erste Wahl sein.

Erneut also ein äußerst hochwertiger und offensivstarker Gegner, der zu einer größeren Gruppe von Bundesligaklubs zählt, die für Reis im Grunde genommen außer Reichweite sind. "Es sind sechs, sieben Mannschaften in der Liga, die noch mal eine Klasse für sich bilden", formuliert es Reis ganz nüchtern. Das heißt natürlich nicht, dass man die Partie bei RB schon von vornherein abhakt, "natürlich sind wir darauf aus, etwas zu holen. Aber dafür muss auch alles passen", so Reis.

Immerhin hat sich seine Truppe an den ersten sechs Spieltagen sehr ordentlich verkauft; die bisher erzielten vier Punkte sind gewiss keine niederschmetternd Bilanz. Und deutlich unterlegen war der VfL schließlich auch nur beim FC Bayern, in allen anderen fünf Partien war der Aufsteiger gewiss nicht klar unterlegen.

Reis lässt das üben, was nun selten ist

Wichtiger Ansatzpunkt in der Trainingswoche: Chancen herausspielen, den Torabschluss üben. "Aber das ist ja nichts Neues", so Reis, "uns war schon klar, dass wir in der Bundesliga nicht so viele Chancen herausspielen wie in der 2. Liga." In den ersten sechs Begegnungen hat sich der VfL 21 Torchancen herausgespielt; einen schlechteren Wert verzeichnen nur Hertha und der FC Augsburg. Bei der Chancenverwertung rangieren die Bochumer mit 19 Prozent auf Platz 14, sogar knapp vor Borussia Mönchengladbach.

Oliver Bitter

Die Stadionnamen der Bundesligisten: Sponsoring, Laufzeit, Sonderfälle