Real-Coach Carlo Ancelotti musste mit seiner Mannschaft am Wochenende ein 1:2 beim FC Villarreal hinnehmen, demzufolge war nun eine Reaktion gefordert. Nach der Liganiederlage mussten die Blancos auf Alaba und Vize-Weltmeister Tchouameni verzichten, bei beiden zwickt die Wade. Dem angeschlagenen Mendy sowie Modric blieb nur ein Platz auf der Bank. Neu in die Mannschaft kamen Nacho, Lucas Vazquez, Camavinga und Rodrygo.
Pokalfinalist Valencia, der im April knapp im Endspiel gegen Real Betis im Elfmeterschießen verloren hatte, ging als Außenseiter ins Rennen. Auch die Mannschaft von Trainer Gennaro Gattuso musste am Wochenende eine Niederlage einstecken, 0:1 hieß es gegen Kellerkind Cadiz. In der Liga belegen die Fledermäuse aktuell den elften Rang.
Benzema eiskalt vom Punkt
Die Königlichen begannen direkt dominant und nahmen das Heft des Handelns in die Hand. Erste Chancen ließen nicht lange auf sich warten: Rodrygo verzog aus spitzem Winkel (10.), Benzema verzog nach toller Einzelleistung (14.), und Fede Valverdes flacher Schuss zischte knapp links vorbei (15.). Eine Führung für die Blancos wäre absolut verdient gewesen.
Doch Valencia überstand die Anfangsphase und wurde dann mutiger. Die beste Chancen im ersten Durchgang für die Fledermäuse hatte Cavani, seinen Kopfball holte Courtois aus dem linken Eck (19.). Nach guter Anfangsphase kam Real dann länger nicht zu zwingenden Chancen, ehe Benzema nach tollem Zuspiel von Eder Militao enteilte und im Strafraum von Cömert nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Franzose cool zur 1:0-Pausenführung für den Favoriten (39.).
Valencia braucht nach der Pause nur 21 Sekunden
In der Pause hatte Gattuso wohl die richtigen Worte gefunden, denn nur 21 Sekunden nach dem Seitenwechsel glich Valencia aus: Toni Latos starke Flanke vollendete Samuel Lino aus kurzer Distanz. Lucas Vazquez hatte in dieser Szene gepennt, verlor seinen Gegenspieler aus den Augen. Den Blancos wäre beinahe eine schnelle Antwort gelungen, Nachos Kopfball ging jedoch knapp links vorbei (52.).
Nach dieser Chance der Blancos flachte die Partie komplett ab, kein Team ging mehr sonderlich ins Risiko. Gegen Ende machte Real aber nochmal Dampf. Benzemas Kopfball war eher harmlos (88.), aber dann hatte Vinicius Junior die dicke Chance zum Siegtor, doch der Brasilianer scheiterte alleine vor Mamardashvili am Keeper (90.+5). Somit ging es in die Verlängerung.
Real behält die besseren Nerven
In der Verlängerung war der spanische Meister besser, kam allerdings nicht an Mamardashvili vorbei. Valencias Keeper war sowohl bei Vinicius Juniors Schlenzer (92.) als auch dem wuchtigen Schuss von Kroos (105.) auf dem Posten. In der zweiten Hälfte der Verlängerung war dann Valencia gefährlicher, Perez zwang Courtois zu einer erstklassigen Parade (110.). Tore fielen auch in den zweiten 15 Minuten nicht, weswegen es zum Elfmeterschießen kam.
Dort zeigte sich Real eiskalt, mit Benzema, Modric, Kroos und Asensio trafen die ersten vier Schützen. Bei Valencia jagte Elfmeter-Verursacher Cömert den Ball drüber und Gaya scheiterte mit seinem schwachen Versuch an Courtois. Somit zogen die Königlichen erneut ins Finale ein. Dort wartet nun am Sonntag (20 Uhr) Barcelona oder Real Betis, das zweite Halbfinale des spanischen Supercups steigt am Donnerstagabend.