Das 1:1-Unentschieden bei Red Bull Salzburg unmittelbar vor der Länderspielpause verschaffte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer zumindest eine kleine Verschnaufpause. Gerade hängt der Haussegen in Wien-Hütteldorf nach dem Punktgewinn in der Mozarztstadt aber noch lange nicht, müssen die Grün-Weißen insgesamt doch auf einen enttäuschenden Saisonauftakt zurückblicken: Neben dem blamablen Aus im Conference-League-Play-off gegen Vaduz missglückte auch der Start in der Liga, mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz liegt Rapid aktuell auf Rang acht.
Bundesliga - 10. Spieltag
Dennoch erklärte Sportdirektor Zoran Barisic die Trainerdiskussion nach dem Remis in Salzburg vorerst für beendet: "Diesmal war für mich ganz klar ersichtlich, dass die Beziehung zwischen Mannschaft und Trainer stimmt und dass die Mannschaft füreinander alles gegeben hat." Sollte Rapid am Samstag (17 Uhr) bei der WSG Tirol nicht gewinnen, würde die Geschichte aber wohl wieder von vorne losgehen.
WSG erweist sich als "Lieblingsgegner "
Die Vorzeichen stehen für die Hütteldorfer allerdings gut, erwies sich die Mannschaft von Thomas Silberberger in der jüngeren Vergangenheit doch als eine Art Lieblingsgegner: Die letzten sechs Partien konnte Rapid allesamt für sich entscheiden, zudem erzielten die Hauptstädter in jedem dieser Spiele mindestens zwei Treffer. Von den bisherigen acht Aufeinandertreffen bei der WSG entschieden die Hütteldorfer darüber hinaus sechs für sich.
Mit einem neuerlichen Dreier in Tirol könnte Rapid also sowohl den siebenten Erfolg in Folge als auch den insgesamt siebenten Auswärtssieg gegen Wattens einfahren. Von Wolke sieben ist die Feldhofer-Elf aktuell dennoch weit entfernt: Neben der sportlichen Stagnation kämpfen die Wiener mit einigen Nebenschauplätzen, der größte ist die noch in diesem Jahr stattfindende Präsidiumswahl, bei der Rapid auf eine neuerliche Schlammschlacht zuzusteuern droht.
Schobesberger-Interview sorgt für Aufregung
Zudem sorgte Ex-Rapid-Profi Philipp Schobesberger in einem kicker-Interview zuletzt für Aufregung, als er Feldhofer unter anderem für dessen Umgang mit charakterstarken Spielern kritisierte. "Es herrscht nicht unbedingt sehr viel Ruhe in unserem Klub und trotzdem ist es ganz wichtig, Ruhe zu bewahren, den Glauben wiederzufinden und in die Spur zu kommen. Über mannschaftliche Erfolge müssen wir aufzeigen, darum geht es im Fußball", hatte Barisic bereits in Salzburg betont.
Doch auch dem 52-Jährigen dürfte bewusst sein, dass sich Rapid derzeit in einer verzwickten Lage befindet. Nach den Rückzügen von Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek und Präsident Martin Bruckner ist der Verein de facto führungslos, ein Trainerwechsel macht aus derzeitiger Sicht daher nicht allzu viel Sinn. Bleibt aus Barisics Sicht nur zu hoffen, dass Feldhofer den Klub zumindest in sportlicher Hinsicht wieder näher an Wolke sieben heranführt.