
Umringt: Eindhovens Torschütze zum 3:1 Donyell Malen (3.v.l.). imago images
Personell hatte PSV-Trainer Roger Schmidt auf den angeschlagenen Götze verzichten müssen, Nationalspieler Max und der ehemalige Leipziger Mvogo begannen ebenso erwartungsgemäß wie Top-Stürmer Malen. Bei den Griechen stürmte unter anderem der ehemalige Bundesliga-Profi Colak (Nürnberg, Darmstadt).
Das Hinspiel hatte die PSV Anfang November in Griechenland trotz Führung mit 1:4 in den Sand gesetzt und stand auch deshalb gehörig unter Druck, sollten die Chancen auf das Überstehen der Gruppenphase nicht auf ein theoretisches Niveau sinken. Anfangs sah es aber genau danach aus, denn die Niederländer erwischten einen denkbar schlechten Start.
PAOKs Paukenschlag
Gruppe E im Überblick
Bereits in der vierten Minute landete eine Soares-Flanke über Umwege vor den Füßen von Tzolis, der aus 14 Metern abzog. Varela stand im Weg und lenkte die Kugel mit dem linken Oberschenkel noch entscheidend in die Maschen ab - an seinem 33. Geburtstag glückte dem Abwehrmann also sein erster Treffer in der Europa League.
Etwas später hatte dann die PSV enormes Pech, als Schiedsrichter Andris Treimanis (Lettland) Malens 1:1 wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht anerkannte - eine Fehlentscheidung, aber gültig, auch weil es in der Europa League keinen VAR gibt (10.). Zu allem Überfluss setzte es nur kurz darauf den nächsten Nackenschlag, als der von Andrija Zivkovic und Schwab wunderbar in Szene gesetzte Tzolis zum 2:0 traf (13.).
Die Griechen hatten einen furiosen Start hingelegt und obendrein das Glück auf ihrer Seite gehabt, allerdings zogen sie sich mit fortschreitender Spieldauer immer mehr zurück - und das sollte PAOK noch teuer zu stehen kommen, denn Eindhoven schüttelte die anfängliche Nervosität ab und nahm das Heft des Handelns in die Hand.
PSV bläst zur erfolgreichen Aufholjagd
Noch vor der Halbzeit glückte Gakpo der verdiente Ausgleich (20.), ehe nach dem Seitenwechsel die wilde Fahrt endgültig abging. PSV war enorm schwungvoll aus der Kabine gekommen, hatte sich Saloniki zurechtgelegt und schlug binnen weniger Momente gleich zweimal zu: Zuerst veredelte Madueke ein feines Gakpo-Zuspiel zum 1:1 (50.), ehe Malen bei einem nur nach vorne abgewehrten Ball von Schlussmann Zivko Zivkovic den richtigen Riecher hatte und zum 3:2 abstaubte (53.).
Auf einmal war PAOK gefordert, doch die Gäste taten sich schwer, sie erhöhten zwar die Schlagzahl und versuchten es hintenraus noch einmal, konnten den Schalter schlussendlich aber nicht mehr umlegen. Eindhoven, das zum Ende hin nicht mehr ganz so sehr aufs Gaspedal drückte, brachte den so bitter nötigen Heimsieg letztlich über die Zeit und hat nun wieder alle Chancen auf die Zwischenrunde.
Nachdem beide Klubs am Sonntag in ihrer jeweiligen Liga gefordert sein werden (PSV gegen Sparta Rotterdam, PAOK bei AS Lamia) geht es kommenden Donnerstag im Fernduell um Platz zwei weiter. Die Niederländer (6 Punkte) haben dann die schwerere Aufgabe vor der Brust, sie müssen zu Spitzenreiter Granada (10), Saloniki (5) ist auf Zypern bei Omonia Nikosia (1) zu Gast.