Bundesliga

Premierensaison: Silva treffsicherer als Jovic und Haller

Frankfurts Portugiese wandelt auf Gekas' Spuren

Premierensaison: Silva treffsicherer als Jovic und Haller

Nicht mehr aus der Frankfurter Startelf wegzudenken: André Silva.

Nicht mehr aus der Frankfurter Startelf wegzudenken: André Silva. Getty Images

Es ist noch gar nicht so lange her, da fristete André Silva ein Schattendasein am Main. Von Mitte Oktober bis Ende Januar lief es für den 24-Jährigen in Frankfurt mehr schlecht als recht. Achillessehnenprobleme, die ihm schon früher zu schaffen machten, brachten ihn außer Tritt. Es folgten viele Kurzeinsätze, teilweise saß Silva 90 Minuten auf der Bank. Das Tauschgeschäft mit dem AC Mailand - Ante Rebic wechselte im Gegenzug für zwei Jahre auf Leihbasis nach Italien - ging zu diesem Zeitpunkt für keinen der Beteiligten auf. Auch der kroatische Vize-Weltmeister von 2018 legte in der neuen Heimat einen Stotterstart hin.

Sieben Tore seit dem Re-Start

Alles Schnee von vorgestern. Silva stieg seit Februar binnen kürzester Zeit zu Frankfurts Nummer 1 im Sturm auf und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Siebenmal traf er seit dem Re-Start, das schaffte sonst keiner in der Liga. Wettbewerbsübergreifend steht Silva bei 15 Toren (11 in der Liga, 2 im DFB-Pokal, 2 in der Europa League); hinzu kommen fünf Assists in der Liga und eine Vorlage in der Europa League.

"André hat in den letzten Wochen unglaublich viel an sich gearbeitet. Wenn er dieses Niveau hält, bin ich sehr, sehr glücklich", sagte Adi Hütter auf der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel gegen Schalke (2:1). Silva sollte seinen Trainer nicht enttäuschen, am Mittwochabend erzielte der feine Techniker gegen die Königsblauen am Ende eines lehrbuchreifen Konters das 1:0. Einziger Schönheitsfehler: In der 79. Minute hätte er die Partie entscheiden müssen, als er frei vor Schalke-Keeper Alexander Nübel auftauchte, den Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte.

Man darf gespannt sein, welche Entwicklung der portugiesische Nationalspieler (34 Länderspiele, 15 Tore) in der kommenden Saison nehmen wird. Frankfurts Topstürmer der vergangenen Spielzeit, Jovic und Haller, starteten erst im zweiten Jahr so richtig durch. In der Premierensaison 2017/18 traf Haller neunmal in der Liga und viermal im DFB-Pokal, Jovic erzielte in der Bundesliga acht Tore und einen Treffer im Pokal. Diese Marken hat Silva bereits deutlich überboten.

"Rückrunde der Schande" droht nicht

Der letzte Neuzugang, der im ersten Jahr so treffsicher war wie der 1,84 Meter große Mittelstürmer, heißt Theofanis Gekas. Der Grieche knipste 2010/11 16-mal in der Liga und zweimal im Pokal. Allerdings handelt es sich dabei um kein rühmliches Kapitel in der Vereinsgeschichte. In der sogenannten "Rückrunde der Schande" ging Gekas abgesehen von einem Doppelpack leer aus - Frankfurt stieg ab. Dieses Schicksal droht der Eintracht nun nicht mehr, nicht zuletzt dank der Tore von Silva.

Julian Franzke

Die kicker-Elf des Spieltages: Drei Gladbacher, vier Debütanten