Stanislav Sestak und Zlatko Dedic hießen die Torschützen, als der VfL Bochum letztmals in der Bundesliga zum zweiten Mal in Folge ein Spiel gewonnen hatte. Im Januar 2010 war das, zum Auftakt der Rückrunde auswärts bei Borussia Mönchengladbach. Über ein Jahrzehnt dauerte es nun, bis es dem Verein am Sonntagabend wieder gelang - beim 2:0 gegen Frankfurt waren es nun nicht mehr Sestak und Dedic, sondern Danny Blum und Sebastian Polter, die für den zweiten Sieg in Serie sorgten.
"Das Spiel gegen Fürth war wichtig, aber heute war viel wichtiger", schätzte Polter den Sieg am "DAZN"-Mikrofon ein. "Es war gegen einen Tabellennachbarn, der einen Punkt vor uns war. Dass wir gewinnen konnten, darauf sind wir unheimlich stolz." Obwohl seiner Meinung nach auch nicht alles gut war. Gerade im zweiten Durchgang hatte der VfL eine ganze Reihe bester Konterchancen ausgelassen und eine frühzeitige Entscheidung damit verpasst. "Genau das ist es, woran wir arbeiten müssen", fand Polter. "Wir sind viel kompakter gestanden, aber das müssen wir uns ankreiden. Gerade in der zweiten Hälfte haben wir die Konter teilweise vogelwild ausgespielt."
So blieb es lange spannend - ehe Polter selbst mit seinem Treffer zum 2:0 in der Nachspielzeit den Deckel drauf machte. "Der Ball liegt vor mir und ich hatte noch nie so einen Zitterfuß", erklärte der Stürmer, der zuvor selbst bereits eine Großchance ausgelassen hatte. "Ich habe versucht ihn reinzuschießen - danach war es dann Emotion pur." Und die Durststrecke nach knapp elf Jahren gerissen. Allzu große Erinnerungen dürften sie in Bochum aber nicht mehr erwecken wollen an den Januartag in Mönchengladbach. Danach gewann der VfL nur noch ein Spiel und stieg am Saisonende ab.
