Bundesliga

Bayer Leverkusen - Pokalspezialist Wendell hebt den Finger

Erste Entwarnung beim Linksverteidiger

Pokalspezialist Wendell hebt den Finger

Zeigte eine starke Leistung gegen Dortmund: Wendell.

Zeigte eine starke Leistung gegen Dortmund: Wendell. imago images

Der überzeugende Auftritt war nach einer Stunde beendet. "Er hat gesagt, dass der Muskel auf dem Platz zugemacht hat, deshalb konnte er nicht mehr weiterspielen", erklärte Trainer Peter Bosz die vorzeitige Auswechslung von Wendell. Leistungsgründe konnten dafür auch nicht verantwortlich gewesen sein, der Linksverteidiger zeigte gegen Borussia Dortmund eine starke Leistung.

Ohne sonst hin und wieder eingestreute Konzentrationsfehler, im besten Sinne seriös und mit Ruhe dichtete der Brasilianer seine Seite ab und entnervte damit vor allem Gegenspieler Jadon Sancho, der erst nach dem Übersiedeln auf die linke Bahn besser im Spiel war. 67 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von 89 Prozent sprechen für den 27-Jährigen.

"Das war hervorragend", verteilte Bosz seiner gesamten Abwehr inklusive der drei Außenverteidiger ein kollektives Kompliment. Wendells Konkurrent Daley Sinkgraven hatte nach einer Stunde übernommen und fast nahtlos da weitergemacht, wo sein Vorgänger aufgehört hatte. Das Duell der beiden hat durch das Spiel weiter Fahrt aufgenommen, Wendells Leistung war ein Fingerzeig für mehr Einsätze in der Liga, den auch Sportdirektor Simon Rolfes wahrnahm: "Er hat es sehr gut gemacht."

Bislang war der Brasilianer eher der Pokalspezialist: Nur vier benoteten Einsätzen in der Liga stehen sieben in der Europa League und DFB-Pokal gegenüber. Die Verteilung der Einsätze könnte sich nun ändern, auch wenn Bosz seinen niederländischen Landsmann Sinkgraven gerne wegen dessen spielerischer Vorzüge aufstellt.

An der leichten Blessur aus dem Spiel gegen den BVB wird es für Wendell wohl nicht scheitern. "Ich glaube nicht, dass das schlimm ist", hatte Bosz schon unmittelbar nach der Partie vermutet.

Patrick Kleinmann