kicker: Herr Plea, Glückwunsch, der Sieg bei den Bayern war ja absolut verdient.
Plea: Ja, das war verdient. Wir waren vorne abgebrüht, hinten haben wir gut gestanden. Wir haben ein tolles Spiel gemacht. Es ist etwas sehr Schönes,
hier 3:0 zu gewinnen
.
kicker: Ihr Tor ähnelte dem in Wolfsburg.
Plea: Ja, das war ein ähnlicher Stil. Ich ziehe nach innen und schlenze den Ball zum zweiten Pfosten. Das ist etwas, was ich auch im Training übe. Im Moment klappt das gut. Das freut mich.
kicker: Die ersten Spiele sind gespielt. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Plea: Sehr gut. Ich bin sehr gut empfangen worden. Ich bin glücklich, auf dem Platz und außerhalb. Das ist das Vorrangige. Ich freue mich sehr, hier zu sein.
kicker: Mainz wird nach der Länderspielpause ein anderer Gegner sein. Besteht die Gefahr, dass man das auf die leichte Schulter nimmt?
Plea: Nein, auf keinen Fall. Alle Spiele in Deutschland sind schwierig. Das ist ein Heimspiel, wir wollen das gewinnen, um auf diesem Weg zu bleiben. Es gibt keine andere Herangehensweise. Die Gruppe ist klar im Kopf, wir werden uns gut vorbereiten, um Mainz anzugehen und zu gewinnen.
kicker: Ist die Mannschaft reif für einen europäischen Wettbewerb?
Plea: Wir alle haben Lust auf Europapokal. Wir werden sehen. Wir haben eine gute Mannschaft, wir spielen aktuell einen schönen Fußball. Die Meisterschaft ist lang, aber wir werden versuchen, uns für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.
Trotzdem bleiben die Bayern eine große Mannschaft und sie werden Meister.
kicker: Waren Sie von dem schwachen Zustand der Bayern überrascht?
Plea: Es ist eher so: Wir haben ein großes Spiel abgeliefert. Wir haben ihnen große Schwierigkeiten bereitet. Wir waren sehr effizient vor dem Tor, was ihnen sehr weh getan hat. Danach standen wir gut und sie haben keine Räume gegen uns gefunden. Trotzdem bleiben die Bayern eine große Mannschaft und sie werden Meister.
kicker: Was haben Sie erwartet vor Ihrem ersten Spiel bei Bayern?
Plea: Ich habe ein enges Spiel erwartet und dass wir die meiste Zeit verteidigen müssen. So ist es auch gekommen. Wir wussten, dass wir einige Chancen bekommen werden. Wir haben sie dann eiskalt genutzt. Aber Bayern, das ist ein Top-Niveau. Das ist wie PSG, das sind alles Weltklassespieler. Sie machen den Unterschied aus, wenn sie wollen.
kicker: Sie selbst haben zunächst auf links gespielt, dort auch viel defensiv gearbeitet, am Ende waren Sie die alleinige Spitze. Sie zeigen sich da sehr flexibel.
Plea: Das ist dank Lucien Favre so, unter dem ich in Nizza fast die ganze Saison über links gespielt habe. Vor dem Spiel gegen Bayern hat mich der Trainer gefragt, ob ich das spielen kann. Ich bin ein Spieler, der es liebt, alles für das Team zu geben, auch weite Strecken zu gehen. Ich habe alles gegeben.
kicker: Sie haben der englischen Premier League die Bundesliga vorgezogen. Wie sehen Sie aktuell das Niveau?
Plea: Es ist eine ultra-wettbewerbsfähige Liga. Im Vergleich zu Frankreich ist das noch mal ein anderes Niveau, wenn man den Rhythmus sieht, die Stadien. Es wird hart gearbeitet. Ich war am Anfang ein wenig überrascht, aber ich bin super glücklich, dass ich hier unterschrieben habe.
Ich hoffe, eines Tages für die Nationalelf nominiert zu werden.
kicker: Spielt die Nationalelf eine Rolle in Ihrem Kopf?
Plea: Nein. Die Nationalelf, das ist ein sehr hohes Niveau. Ich muss noch Erfahrungen sammeln. Ich muss arbeiten, ich hoffe, eines Tages nominiert zu werden. Es liegt an mir.
kicker: Das Beispiel Pavard zeigt, dass Trainer Deschamps durchaus die Bundesliga beobachtet.
Plea: Das stimmt, Deschamps schaut nach Deutschland. Wenn du gut spielst und triffst wird er sich das anschauen, aber es liegt an mir gut zu sein.
kicker: Wie erklären Sie sich Ihren schnellen Erfolg in Deutschland?
Plea: Es ist erste Mal, dass ich Frankreich verlassen habe. Ich habe das Glück, dass viele im Team französisch sprechen, das hat mir sehr geholfen. Alle haben mich super aufgenommen und vor allem spielt die Mannschaft einen tollen Fußball. So wie in Nizza auch. Das hilft, dass ich mich heimisch fühle.