Bundesliga

Plattenhardt fällt aus - Herthas Sorgen wachsen

Berlin: Spielgenehmigungen für zwei Jugendspieler

Plattenhardt fällt aus - Herthas Sorgen wachsen

Trübe Aussichten: Marvin Plattenhardt hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen.

Trübe Aussichten: Marvin Plattenhardt hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen. picture alliance

Nach dem souveränen 2:0-Erfolg im DFB-Pokal beim FC St. Pauli plagen Hertha BSC erhebliche Abwehrsorgen: Die Innenverteidiger Sebastian Langkamp (hinterer Oberschenkel und Rücken) und John Anthony Brooks (Oberschenkel) laborieren an muskulären Problemen. Linksverteidiger Marvin Plattenhardt fällt wegen eines Muskelfaserrisses am Hüft-Rotator zumindest für das Spiel am Sonntag bei der TSG Hoffenheim aus.

Das bestätigte Klub-Arzt Dr. Ulrich Schleicher nach einer von ihm vorgenommenen MRT-Untersuchung am Mittwoch dem kicker. Plattenhardt hat in der aktuellen Saison alle zwölf Pflichtspiele der Berliner über 90 Minuten bestritten. Kandidaten für die Position des Linksverteidigers sind nach seinem Ausfall Eigengewächs Maximilian Mittelstädt und Routinier Peter Pekarik. Der Slowake, der gegen St. Pauli in der Startelf stand, ist zwar nominell auf der rechten Abwehrseite zu Hause, hat aber die Position links hinten in der Vergangenheit bereits mehrfach bekleidet.

Spielersteckbrief Plattenhardt
Plattenhardt

Plattenhardt Marvin

Spielersteckbrief Langkamp
Langkamp

Langkamp Sebastian

Spielersteckbrief Brooks
Brooks

Brooks John Anthony

Spielersteckbrief Mittelstädt
Mittelstädt

Mittelstädt Maximilian

Spielersteckbrief Maier
Maier

Maier Arne

Spielersteckbrief Baak
Baak

Baak Florian

Mittelstädt, der am Mittwoch mit Herthas U 23 im englischen West Sussex gegen Athletic Bilbao ein Spiel im Rahmen des Premier League International Cup bestritt, kehrt am Donnerstag mit dem Team nach Berlin zurück. Auch Defensivallrounder Niklas Stark kennt die Position hinten links aus seiner Nürnberger Zeit.

Ich jammere nicht, wir werden schon genügend Spieler zusammenbekommen.

Pal Dardai

Als Reaktion auf den personellen Engpass holte sich der Klub zudem vorsorglich die Spielgenehmigungen für die beiden U-19-Spieler Arne Maier (17, zentrales Mittelfeld) und Florian Baak (17, Innenverteidigung). Beim vergangenen Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln (2:1) hatte aus der U 19, die aktuell souverän die A-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost anführt, bereits Julius Kade (17, offensives Mittelfeld) auf der Bank gesessen. "Ich jammere nicht, wir werden schon genügend Spieler zusammenbekommen", sagte Trainer Pal Dardai am Mittwoch. "Wir müssen jetzt von Tag zu Tag schauen, wie sich die Situation entwickelt."

Brooks und Langkamp hatten bereits nach dem Köln-Spiel über muskuläre Beschwerden geklagt, aber im DFB-Pokal dennoch gespielt. Fabian Lustenberger (Beckenprellung), der im defensiven Mittelfeld wie in der Innenverteidigung ein Kandidat sein könnte, konnte auch am Mittwoch nur individuell trainieren. Ob der Schweizer rechtzeitig zum Hoffenheim-Spiel fit wird, ist fraglich. Valentin Stocker, der in Hamburg Herthas zweites Tor erzielt hatte, pausierte am Mittwoch wegen eines Schlages auf die Wade. Für den Sonntag ist er aber ohnehin kein Thema: Der Schweizer muss nach seiner Roten Karte in Dortmund noch zwei seiner drei Spiele Sperre absitzen.

"Wir haben genau das Spiel durchgebracht, das wir spielen wollten"

Nach dem nie gefährdeten Sieg beim Zweitliga-Schlusslicht geht der Blick jetzt wieder auf die Liga - und das nächste Topspiel. Der Auftritt vom Dienstag unterstrich freilich die neue Reife der "Alten Dame", die bereits in der Vorsaison bis ins Pokal-Halbfinale marschiert war. "Wir hatten alles unter Kontrolle", resümierte Dardai zufrieden. "Wir wollten keine Euphorie im Stadion aufkommen lassen, das ist uns gelungen." Auch Torjäger Vedad Ibisevic befand: "Wir haben genau das Spiel durchgebracht, das wir spielen wollten."

Das Führungstor von Mitchell Weiser (42.) passte Hertha auch vom Zeitpunkt her perfekt ins Konzept. "Das Tor war wichtig", sagte Salomon Kalou, "es hat den Widerstand des Gegners gebrochen." Und Ex-HSV-Profi Per Skjelbred ("Ich habe zum ersten Mal am Millerntor gespielt, die Fans waren überragend") zog nüchtern Bilanz: "Es war eine gute Leistung. Man hat gesehen, dass wir mehr Qualität haben." Diese Qualität will Hertha auch am Sonntag in Hoffenheim zeigen - trotz der Abwehrsorgen.

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