2022 wechselte Malick Thiaw vom FC Schalke nach Mailand und hat sich mittlerweile bei den Rossoneri etabliert. Am Mittwoch (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker) gastiert er mit dem italienischen Renommee-Klub beim BVB und erwartet eine heiße Atmosphäre. Den Signal-Iduna-Park kennt der deutsche Nationalspieler (zwei Länderspiele) aus seiner Vergangenheit, die berühmt-berüchtigte Stimmung in selbigem hat er aber noch nicht selbst erlebt.
Auch deshalb verspürt eine gewisse Vorfreute. "Meine ganze Familie und Freunde werden kommen. Es ist schön, in der Nähe der Heimat zu spielen", sagte der gebürtige Düsseldorfer am Dienstagabend auf der Mailänder Pressekonferenz und ergänzte: "Ich denke, es wird eine Riesenstimmung werden." Mit S04 lief er zwar im Oktober 2020 in Dortmund auf, jedoch waren damals beim 0:3 aufgrund der Corona-Pandemie nur 300 Zuschauer zugelassen.
Die Idee ist, das Spiel zu kontrollieren und im richtigen Moment zuzuschlagen.
Stefano Pioli
Die außergewöhnliche Stimmung in Dortmund beschäftigte auch Milans Trainer Stefano Pioli. "Ich will, dass die Spieler in jeder Hinsicht bereit sind. Wir haben uns technisch und taktisch vorbereitet - und auch, was die Atmosphäre angeht, will ich, dass sie vorbereitet sind", sagte der 57-Jährige und betonte auch, wie tückisch die hohe Lautstärke in Dortmund werden kann: "Es wird sehr wichtig sein, dass die Spieler auf dem Feld gut kommunizieren. Vielleicht hören sie meine Stimme nicht."
Dennoch ist sich der Trainer sicher, dass es "wundervoll" wird - und Angst habe man ohnehin nicht, zumal man nicht das erste Mal in so einem Hexenkessel aufläuft. "Viel von uns haben so etwas vor zwei Jahren in Anfield erlebt", erinnert sich Pioli an das 2:3 in Liverpool. "Damals war das für viele von uns das Champions-League-Debüt, von daher waren wir nervös und ein wenig eingeschüchtert. Das wird morgen nicht der Fall sein. Wir können Energie und Motivation aus der Atmosphäre ziehen."
Sportlich hat die Partie für Mailand große Bedeutung, zumal die Italiener beim 0:0 zum Champions-League-Auftakt zuhause gegen Newcastle United bereits nicht gewinnen konnte. Pioli spielte das aber auch ein wenig herunter herunter, verwies gegenüber "Sky Italia" darauf, dass es "nicht entscheidend" sei, da es noch vier weitere Spiele gebe - "und damit auch zwölf Punkte zu holen".
Dennoch sei die Partie "sehr wichtig, weil man viele Punkte braucht, um durch diese Gruppe zu kommen". Wie er beim BVB punkten möchte, verriet Pioli auch. "Die Idee ist, das Spiel zu kontrollieren und im richtigen Moment zuzuschlagen." Mit Blick auf die Nullnummer gegen Newcastle beklagte der Trainer die zahlreichen vergebenen Chancen seiner Elf. "Wir müssen klinisch-effizient sein, denn wir werden nicht so viele Chancen bekommen."
Sportlich befindet sich der Tabellenzweite der Serie im Aufwind, feierte zuletzt drei Siege in Serie. Personell aber gibt es Sorgen: So machte Ruben Loftus-Cheek die Reise nach Dortmund nicht mit und ist damit nach Rade Krunic, Ismael Bennacer, Pierre Kalulu und Mattia Caldara der nächste Ausfall - gerade das Mailänder Mittelfeld scheint sehr ausgedünnt.