Bundesliga

"Langfristig und hoch dotiert": Kruse kehrt nach Wolfsburg zurück

Offensivmann verlässt Union - Vertrag bis 2023

"Langfristig und hoch dotiert": Kruse kehrt nach Wolfsburg zurück

Max Kruse wechselt mit sofortiger Wirkung zum VfL Wolfsburg.

Max Kruse wechselt mit sofortiger Wirkung zum VfL Wolfsburg. imago images/Revierfoto

Zweite Zusammenarbeit mit Kohfeldt - Ablöse von fünf Millionen Euro im Gespräch

Kruses Vertrag in Berlin lief zum Saisonende aus - nun wechselt er schon ein halbes Jahr vorher. Der 33-Jährige spielte bereits in der Saison 2015/16 für die Wölfe und bei Werder Bremen unter dem heutigen Wolfsburger Trainer Florian Kohfeldt. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro.

Kruse nimmt ein "langfristiges und hoch dotiertes Angebot" an

"Ich danke euch allen für euer Vertrauen in mich - und jetzt bitte ich euch um euer Verständnis für meine Entscheidung, ein Angebot das langfristig und hoch dotiert ist, anzunehmen", so Kruse. "Dazu geht es um einen Verein, bei dem ich noch ein Kapitel offen habe, das ich nun zu Ende schreiben kann. Keine Entscheidung ist leicht, und ich weiß, was jetzt auf mich zu kommt - aber es ist meine Entscheidung."

Wenn er sich nun ganz bewusst gegen die Chance entscheidet, mit Union in dieser Saison Geschichte zu schreiben, akzeptieren wir das.

Union-Präsident Dirk Zingler

Bei den Wolfsburgern unterschreibt Kruse einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 - vorbehaltlich der sportmedizinischen Untersuchung, die am am Montag stattfinden wird. Die abstiegsbedrohten Niedersachsen gehen davon aus, dass Kruse dem VfL "sofort weiterhelfen" wird, wie VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer in einer Mitteilung der Wölfe zitiert wird. Kruse ist laut Schäfer "ein Spieler, der in der Offensive flexibel einsetzbar ist und der seine fußballerischen Qualitäten bei jedem Verein, für den er bislang gespielt hat, unter Beweis gestellt hat".

"Abschied trifft uns unerwartet"

Union muss Kruses Abgang dagegen erst einmal verdauen. Er habe dem Klub "mit seiner Erfahrung, seinen Fähigkeiten und nicht zuletzt seinen Toren sehr geholfen", so Geschäftsführer Oliver Ruhnert. "Sein Abschied trifft uns unerwartet und es wird eine anspruchsvolle Aufgabe, diesen Verlust sportlich zu kompensieren. Er wollte diesen Wechsel jedoch unbedingt jetzt vollziehen, daher haben wir uns mit dem VfL Wolfsburg entsprechend geeinigt."

Präsident Dirk Zingler ergänzte: "Die sportlich erfolgreichste und wirtschaftlich wertvollste Phase unserer Vereinsgeschichte ist, neben vielen Spielern, Trainern und Mitarbeitern, auch Max Kruse zu verdanken, das werden wir nicht vergessen. Wenn er sich nun jedoch ganz bewusst gegen die Chance entscheidet, mit Union in dieser Saison Geschichte zu schreiben, akzeptieren wir das." Man habe "einvernehmlich entschieden, Max nicht gegen seinen Willen vertraglich zu zwingen, bei Union zu bleiben, sondern den sportlichen Verlust finanziell angemessen entschädigen zu lassen."

Kruse verlässt die Eisernen als aktueller Topscorer

2019 hatte Kruse Werder in Richtung Fenerbahce verlassen und war ein Jahr später in die Bundesliga zurückgekehrt - nach Berlin. Für Union kam er seitdem auf 38 Bundesligaspiele, 16 Tore und elf Assists. In der laufenden Saison ist er mit fünf Treffern und sechs Vorlagen Topscorer beim Europapokal-Aspiranten, der vor dem 21. Spieltag auf dem vierten Tabellenplatz liegt.

Union unter Zeitdruck?

Mit dem überraschenden Abschied Kruses stellt sich für die Eisernen nun die Frage, ob und gegebenenfalls wie sie ihren Fixpunkt in der Offensive ersetzen wollen. Viel Zeit bleibt den Entscheidern in Köpenick nicht, denn das Transferfenster schließt am Montagabend um 18 Uhr.

Jan Reinold/bst

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