Vier Jahre lang war er Werders unumstrittener Stammkeeper in der Bundesliga gewesen. Doch zu Beginn der aktuellen Zweitligasaison fand sich Jiri Pavlenka zunächst auf der Bank wieder.
Konkurrent Michael Zetterer, der ihn in der Sommervorbereitung aufgrund anhaltender Rückenprobleme (Pavlenka konnte zwischenzeitlich "nicht gehen, mich nicht bewegen") vertreten hatte, bekam den Vorzug von Markus Anfang, dem inzwischen ehemaligen Bremer Trainer. Erst nach dem 11. Spieltag sollte dieser seine Meinung noch einmal ändern, die Erfahrung des Tschechen habe für einen Wechsel gesprochen, begründete der Ex-Coach seinerzeit.
Noch nicht in Topform
Seitdem ist der inzwischen vollkommen schmerzfreie Pavlenka wieder die Nummer eins bei Werder. Die Zeit auf der Bank sei für ihn "nicht einfach" gewesen; als er ins Tor zurückkehrte, sei er sogar erstmals seit langer Zeit "wieder nervös" gewesen. Viermal stand er nun wieder für Werder auf dem Platz. Zu null spielte der 29-Jährige bislang noch nicht, sagt, dass er noch nicht wieder seine Topform gezeigt habe: "Das weiß ich."
Wie oft er in Bremen dazu überhaupt noch die Gelegenheit haben wird, ist fraglicher denn je. Pavlenkas Vertrag läuft am Saisonende aus. Es ist kein Geheimnis, dass der 14-malige tschechische Nationalkeeper bereits im Sommer ein Kandidat für einen Wechsel war - wenn sich seine Verletzung nicht als so langwierig dargestellt hätte. Allerdings hätte Werder zu diesem Zeitpunkt auch noch eine Ablöse eintreiben können, auf die der finanziell angeschlagene Klub bei einem Abgang sicherlich nur ungern verzichten würde.
Möglicherweise gibt es noch mal Vertragsgespräche
Stand jetzt wäre ein Transfererlös jedoch nur noch in der Wintertransferperiode zu realisieren. Ausgeschlossen scheint eine solche Möglichkeit offenbar nicht, zumal Pavlenka beteuert, sich erst mal "nur auf die letzten drei Spiele" bis zur Winterpause fokussieren zu wollen. Auf einen möglichen Wechsel nach der Hinrunde angesprochen, entgegnete er am Mittwoch zudem: "Das muss ich sehen. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, was kommt." Seine Vertragsverlängerung in Bremen sei jedenfalls schon länger nicht mehr Thema gewesen, berichtete der Keeper: "Vielleicht ist es im Januar wieder an der Zeit, darüber zu sprechen."
Ein erster Austausch über eine weitere Zusammenarbeit ab 2022 hatte zwar bereits im zurückliegenden Sommer stattgefunden. Allerdings waren die Gespräche aufgrund Pavlenkas Reservistendasein zwischenzeitlich gestoppt worden. Er wolle eine Perspektive in Bremen aufgezeigt bekommen, hieß es da laut Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz. Mit seiner Rückkehr ins Tor hat sich diese inzwischen zwar schon mal verbessert.
Doch die Perspektive 2. Liga, von der man beim Tabellenzehnten aktuell auch in der nächsten Saison ausgehen muss, reicht ihm offenbar nicht aus. "Wir waren sehr glücklich in Bremen", sagte Pavlenka, wohlgemerkt in Vergangenheitsform, "jetzt ist das ein bisschen schwieriger nach dem Abstieg". Ein weiteres Jahr in der 2. Liga, so ehrlich könne er sein, "kann ich mir nicht vorstellen. Ich hoffe, dass wir aufsteigen und in Bremen alles wieder in Ordnung wird". Mit oder ohne Pavlenka?