Hoch und runter liefen die Schalker Spieler am Dienstag das halbe Feld, den schnellen Abwürfen der Keeper hinterher. Im Umschaltspiel mussten offensive Lösungen gefunden werden, wie Hereingaben oder Überzahlsituationen gewinnbringend umgesetzt werden können.
Tempo und Dynamik wie in der Einheit am nasskalten Nachmittag, die Salif Sané mit mutmaßlichen Muskelproblemen abbrechen musste, fehlten dem Bundesliga-Absteiger zuletzt, werden für einen erfolgreichen Auftritt bei Werder Bremen aber dringend benötigt. Überhaupt. "einiges muss sich ändern", befindet Thomas Ouwejan.
Wir haben nicht mehr so viele Chancen kreiert wie noch in den Spielen davor, die wir gewonnen haben. Das muss sich wieder ändern.
Thomas Ouwejan
Der Linksverteidiger war selbst bei den Niederlagen in Heidenheim und gegen Darmstadt noch einer der besten Schalker, auch wenn ihm kein weiterer Scorerpunkt gelang. Überhaupt: "Wir haben nicht mehr so viele Chancen kreiert wie noch in den Spielen davor, die wir gewonnen haben. Das muss sich wieder ändern", bemerkt der Niederländer kritisch.
Anspannung auch in der Kabine gestiegen
Die jüngste Negativserie hat die Länderspielpause erwartbar überschattet, auch in der Kabine ist die Anspannung gestiegen. "Wenn man in der Liga zwei Spiele in Folge verliert, machen wir uns natürlich Druck", sagt Ouwejan und kennt die einfache Lösung: "Wir müssen Punkte holen und wollen diesen Sieg in Bremen unbedingt."
Dafür benötigen die Knappen Torgefahr, über die rechte Seite, durchs Zentrum und nicht nur über links, wo der 25-Jährige zuletzt ohnehin mehr Gegenwehr verspürt. "Ich merke, dass die Gegner sich umgestellt haben. In den ersten Spielen hatte ich mehr Freiheiten, bin häufiger alleine gelassen worden, hatte mehr Platz für meine Aktionen", sagt Ouwejan: "Inzwischen ist oft ein Gegenspieler eng bei mir, manchmal sogar zwei." Eine Umstellung, "aber damit muss ich leben. Und als Team müssen wir sicherstellen, dass wir auch anders Chancen bekommen".
Ouwejan "fühlt sich wohl und will noch besser werden"
Gleichzeitig ist die verstärkte Manndeckung aber auch eine Anerkennung für die bisherigen Leistungen. Sechs Vorlagen und ein Treffer gelangen der Leihgabe von AZ Alkmaar bisher. "Es war die richtige Entscheidung, nach Schalke zu wechseln, auf jeden Fall. Ich spiele immer und ich fühle mich hier wohl", sagt Ouwejan: "Ich bin zufrieden mit den Leistungen bisher, aber ich will noch besser werden."
Traum von der Bundesliga
Der Niederländer spielt auch unmittelbar um seine Zukunft. Ein Verbleib bei Aufstieg wäre so gut wie sicher, auch wenn er daran noch nicht denken möchte. "Ich konzentriere mich auf diese Saison. Ich hoffe, dass wir aufsteigen. Wenn wir an die Leistungen unserer Siege anschließen, haben wir auch eine gute Chance." Und er damit die Möglichkeit, ein großes Ziel zu erreichen: "Ich will in der Bundesliga spielen, das ist ein Traum von mir."