Das Duell, das zum Elfmeter führte: Frommer sichert den Ball vor dem Frankfurter Schumann. dpa
Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz setzte nach dem 2:4 gegen Mainz auf drei neue Spieler in der Anfangself. Schuon, Lars Fuchs und Frommer sollten es anstelle von Surmann, Grieneisen (Reha nach Knie-Op) und Manno richten. Frankfurts Coach Tomas Oral krempelte nach dem 1:1 gegen Fürth seine Offensive kräftig um. Ulm und Bencik rotierten auf die Bank, es begannen Cenci und Theodoridis.
Beide Teams gingen die Partie eher bedächtig an. Cencis Kopfball aus wenigen Metern (2.) sollte über lange Zeit die einzige gute Tormöglichkeit in einer umkämpften und engen ersten Hälfte bleiben. Beide Mannschaften waren vornehmlich auf Torsicherung aus, machten die Räume im Mittelfeld sehr eng und standen in der Defensive äußerst aufmerksam. Die Folge: Aus dem Spiel heraus gelang sowohl Frankfurt als auch Osnabrück herzlich wenig. Die Strafräume der Kontrahenten waren lange Zeit Tabuzone. Zudem verhinderten viele kleine Nickeligkeiten und Fouls einen geordneten Spielaufbau auf beiden Seiten.
Erst nach gut einer halben Stunde nahm die Partie etwas an Fahrt auf. Bezeichnenderweise war es in Klitzpera der eigene Mann, der Frankfurts Torwart Klandt zu einer ersten Parade zwang (28.). Wenig später musste der keeper bei einer zum Schuss geratenen Flanke von Fuchs wieder entscheidend eingreifen (30.). Auch der FSV kam jetzt wieder vor das Osnabrücker Tor. Klitzpera prüfte Wessels nach einem Eckball per Kopf, doch der VfL-Keeper bestand die Situation mit einer schönen Parade (38.).
Ein Handelfmeter bedeutete dann die glückliche Führung für die Wollitz-Elf. Frommer flankte von der linken Strafraumgrenze in die Mitte und Schumann ging da vermeintlich mit der Hand zum Ball. Vom Punkt aus bewies Routinier Cichon Nervenstärke und verwandelte souverän (45.).
Zum Seitenwechsel wollte Claus Dieter Wollitz dem Spiel seiner Osnabrücker mit dem Wechsel von Braun für Engel etwas mehr Schwung verleihen. Doch schnell stellte sich derselbe Spielverlauf wie vor der Pause ein. Das war nichts für Fußballästheten, Liebhaber von Kampfspielen kamen dagegen auf ihre Kosten. Der VfL verlegte sich nun etwas mehr auf Konter, nur konnten die seltenen Gelegenheiten nicht genutzt werden.
Aus dem sprichwörtlichen Nichts und mit dem ersten guten Angriff kam dann der FSV zum Ausgleich: Mikolajcak flankte präzise auf den lauernden Cenci, der mit Wucht in die Maschen traf (63.). Nur wenige Minuten später gingen die nun selbstbewusst aufspielenden Hessen gar in Front. Theodoridis bediente Barletta mustergültig, der Wessels per Kopf aus kurzer Distanz überwinden konnte (74.).
Der 4. Spieltag
Aufregung herrschte dann im Frankfurter Strafraum. Hillebrand und Braun setzten gemeinsam einen langen Ball nach, und der Osnabrücker kam dabei zu Fall. Hillebrand musste daraufhin mit der Ampelkarte vom Platz (77.) und Cichon durfte sich wieder vom Punkt aus probieren. Auch diesmal visierte er die linke Ecke an, schoss aber neben den Pfosten (78.).
Doch damit war die Partie nicht beendet. Der eingewechselte Sykora besorgte gegen dezimierte Frankfurter in der Schlussphase noch den Ausgleich, ehe Cichon das dritte Mal als Elfmeterschütze in Erscheinung treten durfte. Unglücksrabe Schumann hielt Sykora am Trikot fest und Cichon zielte zum dritten Mal in die linke untere Ecke. Diesmal mit Erfolg (90. +2). Damit feierte der VfL einen ersten, wenn auch sehr glücklichen Sieg in dieser Spielzeit.
Osnabrück trifft am nächsten Spieltag sonntags auf Ingolstadt. Frankfurt spielt ebenfalls am Sonntag gegen Oberhausen.