3. Liga

Oral: "Haben keinen schlechteren Angriff als zu Zweitligazeiten"

Ingolstadt: Caiuby zeigt sich von seiner besten Seite

Oral: "Haben keinen schlechteren Angriff als zu Zweitligazeiten"

Freut sich nach seinem Comeback-Tor gegen Unterhaching: Caiuby (M.).

Freut sich nach seinem Comeback-Tor gegen Unterhaching: Caiuby (M.). imago images

"Wir haben jetzt ein paar Tage mehr Zeit gehabt uns wieder vernünftig auf ein Spiel vorzubereiten und auch regenerativ gut zu arbeiten", stellt FCI-Trainer Tomas Oral die Vorteile ohne englische Woche heraus. Aber es gibt auch einen Nachteil im Vorfeld auf die Partie gegen Köln: "Es wird eine Aufgabe, die unsere Vorbereitung auf den Kopf stellt, weil sie einen Trainerwechsel (Olaf Janßen für Pavel Dotchev; d. Red) hatten und 14 Tage selbst nicht gespielt haben."

Angstgegner? Oral interessiert es nicht

Dass der Gegner die zweitmeisten Gegentore bekommen hat, tangiert den FCI-Coach nur sekundär, auch wenn er einräumt: "Es kann schon sein, dass sie kompakter stehen werden und ihr Hauptaugenmerk erst einmal auf die Arbeit gegen den Ball richten werden, um auswärts gut ins Spiel zu kommen." Die eigene Herangehensweise will der 47-Jährige nicht verändern, deshalb schenkt er Zahlen wenig Bedeutung und verweist auf das Beispiel der eigenen Auswärtsbilanz: "Wir haben unsere schwache Auswärtsstatistik auch nicht so heiß gekocht. Wenn man darauf schaut, haben wir von den letzten drei Gastspielen zwei gewonnen und nur bei den Löwen sehr unglücklich verloren."

Spielersteckbrief Caiuby
Caiuby

da Silva Caiuby Francisco

Trainersteckbrief Oral
Oral

Oral Tomas

Etwas gereizter reagierte Oral auf die Ingolstädter Bilanz (drei Spiele, drei Niederlagen, null Tore) gegen den Angstgegner Viktoria: "Erstmal kenne ich diese Statistik nicht, denn ich habe nur einmal gegen sie gespielt. Deshalb interessiert mich das auch nicht. Wir sind zu Hause sehr stark und stabil. Die Mannschaften, die hierher kommen haben eine gehörige Portion mehr Respekt als vor der Saison."

Caiubys Engagement begeistert seinen Trainer

Den Vorwurf als Minimalisten (2:1 gegen Duisburg, 0:1 gegen 1860, 1:1 gegen Halle, 1:0 gegen Unterhaching) muss sich der FCI zumindest im Jahr 2021 gefallen lassen. Einer der Soforthilfe verspricht und dies bei seinem beim ersten Startelfeinsatz gegen Unterhaching mit dem Siegtor auch schon bewies, ist Winterneuzugang Caiuby. Für Oral ist es indes eine Herzensangelegenheit, dass dem Rückkehrer auch Zeit gegeben wird: "Man darf nicht vergessen, dass er ein sensibler Spieler ist, der 24 Monate keinen Wettkampf gehabt hat. Wenn man ihn als Typ kennt, dann weiß man, dass man es mit einem tollen Menschen zu tun hat, der Fußball lebt und liebt."

Auch wenn die Vita des 32-jährigen brasilianischen Angreifers nicht untadelig ist, stellt sein Trainer das Engagement des Neuzugangs für die aktuelle Aufgabe heraus. "Er identifiziert sich voll mit dem FCI und sieht alle Drittligaspiele rauf- und runter. Er lässt auch kein Spiel aus, das international läuft - egal ob es Alaves oder Osasuna ist. Ich bin froh, dass wir ihn geholt haben."

Oral: "Gute Optionen im Angriff"

Der Konkurrenzkampf in der vordersten Linie spitzt sich nicht nur wegen Caiuby nun zu. Auch wenn dessen Vielseitigkeit, jede Position in der Offensive ausfüllen zu können, Oral in die Karten spielt. Dabei kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen und erklärt: "Wir haben gute Optionen im Angriff. Mit Caiuby, den keiner auf der Achterposition gesehen hat, haben wir natürlich noch eine neue Variante hinzubekommen." Durchaus ein Luxusproblem für den Coach, wenn es darum geht, wem er sein Vertrauen für die Startelf schenkt.

Er bricht auch eine Lanze für sein Sturmpärchen Stefan Kutschke und Dennis Eckert Ayensa: "Wir haben ein Duo, mit einer individuellen Klasse, das kaum ein anderes Drittligateam hat. Stefan bringt Mentalität als Führungsspieler auf den Platz und Dennis hat mit seiner Art, wie er Fußball spielt, im letzten Drittel eine unheimliche Stärke. Aber wir können mit Kaya und Elva auch gut nachlegen und es dem Gegner in der Schlussphase schwer machen."

Die Qualität des Kaders, gerade was das Offensivpersonal betrifft, hat nicht nur im Vergleich zur vergangenen Saison zugenommen. Der Schanzer Trainer wagt sogar einen Vergleich zum letzten Zweitligajahr: "Wir waren damals mit Dario Lezcano und einigen anderen Hochkarätern sehr gut bestückt. Kurzum, wir haben aktuell keinen schlechteren Angriff, als wir ihn damals hatten. Ich bin sehr glücklich, über die Stürmer, die wir gerade im Kader haben."

Bernd König