Wie Auswahl-Coach Stefan Kuntz am Montag auf einer digitalen Medienrunde mitteilte, wurde bereits im Mai ein Aufgebot von 50 Spielern eingereicht, aus dem sich der finale 18er-Kader speisen muss. Dieser muss bis zum 29. Juni stehen. Trotz der coronabedingten Verschiebung sind die Jahrgänge 1997 und jünger regulär spielberechtigt, bis zu drei Akteure im Kader dürfen älter sein.
Nach kicker-Informationen stehen für diese drei Plätze unter anderem Gladbachs Lars Stindl, Unions Max Kruse, Wolfsburgs Maximilian Arnold und Leverkusens Jonathan Tah auf der 50er-Liste, die Weltmeister Jerome Boateng und Christoph Kramer hingegen nicht. Naheliegend wäre zudem, dass sich Kuntz um Akteure wie Nadiem Amiri (Leverkusen), Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon) oder Mo Dahoud (Dortmund) bemüht, die er aus U-21-Zeiten bestens kennt.
Man kann schon erkennen, dass es Gegenwind gibt.
Stefan Kuntz
Der DFB will aus den Erfahrenen im besten Fall eine zentrale Achse bilden, ein Stürmer sowie ein Mittelfeldregisseur sind also gesucht. Als Entgegenkommen Richtung Vereine will der DFB in der Regel nur maximal zwei Akteure aus einem Team berufen. Von ausländischen Klubs erhofft sich der DFB indes eher keine Unterstützung in Form von freiwilligen Abstellungen. "Man kann schon erkennen, dass es Gegenwind gibt", sagte Kuntz am Montag. "Ich hoffe, dass es in Deutschland nicht so ist."
Müller als Nummer 1 eingeplant
Von den 1997ern, die nicht mehr in den aktuellen U-21-Zyklus fallen, ist Florian Müller (zuletzt Freiburg) als Nummer 1 eingeplant, die Abwehrspieler Felix Uduokhai (Augsburg), Jordan Torunarigha, Maximilian Mittelstädt (beide Hertha), Keven Schlotterbeck (Freiburg), Benjamin Henrichs (Leipzig), die Mittelfeldakteure Suat Serdar (Schalke), Elvis Rexhbecaj (Köln), Marco Richter (Augsburg) sowie Stürmer Cedric Teuchert (Union) stehen im Fokus.
Eine Teilnahme von aktuellen U-21-EM-Profis, die im Juni nur drei Spiele absolvierten, ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. "Es spricht viel dafür, dass man auch einiges zusammenlässt", sagte Kuntz nach dem EM-Triumph. "Wir versuchen jetzt, dem Kader Kontur zu geben, indem wir auf die Vereine und die Jungs zugehen."
Anreise bereits neun Tage vor Turnierbeginn
Am Montag gab Kuntz zudem bereits einen ersten Fahrplan in Richtung Olympia-Turnier bekannt. So werde der deutsche Tross auf Anraten der DFB-Ärzte frühzeitig nach Japan reisen, damit sich die Spieler an die klimatischen Bedingungen gewöhnen können. Am 12. Juli soll sich das Team in Deutschland zusammenfinden, der Flug nach Tokio ist für den 13. Juli anberaumt. Vor Ort soll dann noch ein Testspiel oder ein Trainingscamp abgehalten werden.
Das erste Spiel bestreitet die deutsche Auswahl am 22. Juli gegen Brasilien - die Neuauflage des Endspiels von 2016. Außerdem trifft Deutschland in der Vorrundengruppe D am 25. Juli auf Saudi-Arabien und am 28. Juli auf die Elfenbeinküste. Das Finale des Olympia-Turniers ist für den 7. August angesetzt.