War das der langersehnte Umschwung? Am Freitagabend setzte sich der Club nicht nur mit 2:0 gegen Eintracht Braunschweig durch - er schaffte auch etwas, das ihm in dieser Saison nur selten gelang: Er überzeugte spielerisch und nahm die Zuschauer mit. So hatten die 90 Minuten durchaus die Kraft, um als Wendepunkt zu dienen. Aber, und das betont Dieter Hecking: Der Sieg gegen die Eintracht war nur ein einzelner Schritt auf dem langen Weg.
"Ich glaube, dass diese Mannschaft gewisses Potenzial hat", sagt Nürnbergs Trainer und nennt den Freitagabend "einen Anfang, wie es aussehen könnte". Hecking kann gut damit leben, wie seine Mannschaft gegen Braunschweig aufgetreten ist - doch er verbindet sein Kompliment mit einer Forderung an seine Mannschaft: "Ich erwarte jetzt, dass es so weitergeht - und nicht, dass wir uns zufrieden zurücklehnen und sagen: Wir haben es allen gezeigt."
Dass er dieses Risiko durchaus sieht, daraus macht Hecking kein Geheimnis. Im Laufe der Saison hat er längst festgestellt, dass manche Spieler dazu neigen, nach Erfolgen genügsam zu werden und nicht den Antrieb zu haben, weitere Erfolge nachzulegen. An diesem Punkt setzt Hecking nun an, schließlich will er den eingeschlagenen Weg am Freitag fortsetzen.
Hecking weiß, "dass diese Mannschaft Druck braucht"
Die Partie gegen Braunschweig müsse "die Messlatte für das Spiel in Bielefeld" sein, sagt Hecking und erinnert: "Wir waren in dieser Saison oftmals an dem Punkt, an dem wir die Saison zu einem Positiven hätten drehen können." Weil das aber nie gelang, hat Hecking diagnostiziert, "dass diese Mannschaft immer ein bisschen Druck braucht". Den wird er ihr nun machen - um in Bielefeld den dritten Sieg im vierten Spiel einzufahren.