Mit der klaren Ausgangslage, dass nur ein Sieg gegen die bereits ausgeschiedenen Ungarn noch das Weiterkommen bringen könnte, gingen die Niederlande die Partie offensiv an. Das Vorhaben hätte sich beinahe aber schon früh deutlich erschwert. Ungarns auffälliger Angreifer Skribek hatte binnen weniger Momente zwei Großchancen für die Gastgeber, wurde aber zunächst von Torhüter Scherpen (11.) und dann von Innenverteidiger Schuurs (13.) noch spektakulär am Einschuss gehindert.
Erst im Anschluss wurde auch Oranje selbst gefährlicher, Ungarns Keeper Bese parierte gegen Kadioglu (20.) und Boadu (22.). Vor allem über den omnipräsenten Kluivert schnürten die Niederlande ihren Gegner nun zunehmend ein, allerdings ohne dabei große Möglichkeiten zu kreieren. Eine tolle Kombination brach dann kurz vor dem Pausenpfiff aber doch den Bann: Boadu leitete sehenswert mit der Hacke weiter auf Gakpo, der de Wit steilschickte. Der niederländische Kapitän war daraufhin durch und blieb vor Bese cool (42.).
Gakpo dreht auf
Trotz der Führung wechselte Oranje-Coach Erwin van de Looi zur Pause gleich dreifach und brachte unter anderem Herthas Zeefuik und den künftigen Leipziger Brobbey. Vor allem Mittelfeldspieler Gakpo drehte nun allerdings auf: Eindhovens Offensivmann, der bereits das 1:0 vorbereitet hatte, holte mit der ersten Aktion des zweiten Durchgangs einen Elfmeter heraus, den Boadu zum 2:0 verwandelte (47.).
Dann legte Gakpo noch seine Torbeteiligungen drei und vier nach - und durfte sich diesmal jeweils selbst als Schütze freuen: Zunächst traf er mit einem satten Flachschuss aus knapp 20 Metern (58.), dann vollendete er eine flache Hereingabe von Zeefuik zum 4:1 (70.). Die defensiv nun überforderten Ungarn hatten zwischenzeitlich durch einen Handelfmeter von Kapitän Bolla verkürzt (65.), bekamen in der Schlussphase aber noch eine echte Packung: Lille-Verteidiger Botman wuchtete eine Harroui-Ecke per Kopf ins Tor (87.), der künftige Leipziger Brobbey besorgte frei vor Bese schließlich den Endstand (89.).
Durch das 0:0 der deutschen U 21 im Parallelspiel gegen Rumänien kam das niederländische Team so nicht nur ins Viertelfinale weiter, sondern setzte sich auch noch vor das deutsche Team auf Gruppenplatz eins.