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Leichtathletik: Echevarria springt 8,68 Meter - Polen trauert um Szewinska

Hofmann schlägt Röhler in Jena - Samba glänzt in Paris

Echevarria springt 8,68 Meter - Polen trauert um Szewinska

Überragender Athlet in Bad Langensalza: Juan Miguel Echevarria.

Überragender Athlet in Bad Langensalza: Juan Miguel Echevarria. imago

Zugleich stellte der Gewinner einen Meeting-Rekord auf. Diesen hielt seit 1998 der Jamaikaner James Beckford mit 8,60 Metern.

Im dritten Versuch landete das neue Sprungwunder aus Kuba sogar bei 8,90 Metern, doch er hatte knapp übertreten. Der 27 Jahre alte Weltrekord von Mike Powell (USA) steht bei 8,95 Meter. "Ich fand es großartig hier, ich wurde noch nie in einem Wettkampf so unterstützt", sagte Echevarria, der zuvor mit 8,66 Metern die Weltbestenliste anführte.

Zweiter vor 1300 Zuschauern wurde Weltmeister Luvo Manyonga aus Südafrika, der bei 8,42 Metern landete. Sein Landsmann Ruswahl Samaai kam auf 8,40 Meter und sorgte für eine persönliche Saisonbestleistung. Als bester Deutscher kam der Karlsruher Julian Howard auf Rang neun (7,66).

Wester ein Zentimeter weiter als Bauschke

Bei den Frauen holte sich Alexandra Wester mit 6,64 Metern den Sieg. Im zweiten Durchgang hatte die Kölnerin mit 6,61 Metern erstmals in dieser Saison die EM-Norm für Berlin um einen Zentimeter überboten. Im letzten Durchgang fing sie die Berlinerin Melanie Bauschke, die im Finalversuch mit 6,63 Metern in Führung ging, noch ab.

"Das war nochmal der Extra-Kick, das hat mich nochmal gepusht. Ich merke nun, dass meine Form jetzt kommt", sagte die deutsche Vizemeisterin nach ihrem zweiten Sieg in Bad Langensalza. Dritte wurde Nadja Käther vom Hamburger SV mit 6,48 Metern.

Frühere polnische Top-Leichtathletin Szewinska gestorben

Die frühere polnische Leichtathletin und Sportfunktionärin Irena Szewinska ist tot. Die dreimalige Olympiasiegerin starb am Freitag kurz vor Mitternacht im Alter von 72 Jahren in Warschau. Das berichtete die Agentur PAP am Samstag unter Berufung auf ihren Ehemann und langjährigen Trainer Janusz Szewinski. Szewinska war an Krebs erkrankt. Sie galt als die "Grande Dame" der Leichtathletik in den 1960er und 70er Jahren. Der polnische Präsident Andrzej Duda schrieb: "Ein großer Verlust und große Trauer." Bei Olympia gewann Szewinska sieben Medaillen. Zudem stellte sie insgesamt zehn Weltrekorde über 100 Meter, 200 Meter und 400 Meter auf. Später wurde sie Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee. Szewinska war als Kind jüdischer Eltern am 24. Mai 1946 in einem Flüchtlingslager in Leningrad zur Welt gekommen.

Hofmann gewinnt Speerwurf-Meeting in Jena vor Röhler

Mit einem Meetingrekord hat Andreas Hofmann das Internationale Speerwurfmeeting von Jena gewonnen. Der Mannheimer, Zweiter der Jahresweltbestenliste, siegte am Samstag mit 88,48 Metern im ersten Versuch. Damit verwies er den Olympiasieger Thomas Röhler auf Platz zwei. Der Lokalmatador und Meeting-Organisator kam auf 85,17 Meter im dritten Versuch. Dritter wurde der Tscheche Vítezslav Veselý, der Weltmeister von 2013, mit 81,11 Metern.

Auf der neuen Anlage in der Jenaer Oberaue gab es nicht den erhofften 90-Meter-Wurf. "Ich habe den Wettkampf aus dem vollen Training heraus absolviert, dabei viel am Anlauf experimentiert. Insofern bin ich von der Weite doch überrascht", sagte Hofmann. Der Weltjahres-Beste, Johannes Vetter, musste seine Startzusage zurücknehmen. Der Offenburger Weltmeister laboriert weiter an einer Verletzung.

46,98: Samba als zweiter Hürdenläufer unter 47 Sekunden

Abderrahman Samba ist seit Samstagabend der zweitschnellste 400-m-Hürden-Läufer aller Zeiten. Der Katarer durchbrach beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten in Paris in 46,98 die Schallmauer von 47 Sekunden und verfehlte damit den 26 Jahre alten Weltrekord von Kevin Young (USA/46,78) nur um zwei Zehntelsekunden. Der 23-Jährige Samba vollzog einen gewaltigen Leistungssprung. Seine alte persönliche Bestzeit lag bei 47,41 Sekunden, erzielt am 10. Juni in Stockholm. Auch der hinter ihm zweitplatzierte Kyron McMaster von den Britischen Jungferninseln verbesserte sich erheblich und wurde in 47,54 Sekunden gestoppt.

Auch Olympiasiegerin und Dreifach-Weltmeisterin Caster Semenya glänzte beim siebten Meeting der Premium-Serie des Weltverbandes IAAF über 800 Meter mit einer Weltjahresbestzeit: Die Südafrikanerin gewann in 1:54,25 Minuten. 100-Meter-Sprinter Ronnie Baker stellte in 9,88 Sekunden die eine Woche alte Bestmarke seines Landsmanns Noah Lyles ein.

Der Berliner Christoph Harting musste sich mit dem Diskus mit 64,80 Metern nur dem Jamaikaner Fedrick Dacres geschlagen geben. Der 24-Jährige, der auch die Weltjahresbestenliste souverän anführt, gewann mit 67,01 Metern.

Der frühere Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) leistete sich bei seiner Einstiegshöhe von 5,45 Meter eine Salto nullo. Weltmeister Sam Kendricks aus den USA überquerte die Sieghöhe von 5,96 Metern im zweiten Versuch.

dpa