... zur Glaubwürdigkeit der Verbände
73 Prozent glauben laut einer kicker-Umfrage nicht mehr an die Moral der Verbände. Grindel sieht eine große Verantwortung darin, für die rund 160.000 Mannschaften beim DFB gute Rahmenbedingungen zu schaffen: "Ich versuche, das anständig zu machen, um Vertrauen wiederherzustellen."
... zur Aufarbeitung der Sommermärchen-Affäre
Der DFB-Präsident unterstrich zunächst auf Nachfrage von Moderator Marco Hagemann, dass mit Blick auf die Unregelmäßigkeiten rund um die WM 2006 "es nicht immer neue Affären" gibt. "Es ist ein Vorgang: Die 6,7 Millionen Euro Zahlung." Bei der Aufklärung seien einem Sportverband irgendwann die Hände gebunden. Da sei die Staatsanwaltschaft gefordert. Für Grindel bleibt das Turnier in Deutschland unabhängig davon ein Sommermärchen, da es "keine Anzeichen dafür gibt, dass der Grund für den fraglichen Zahlungsverkehr die WM-Vergabe selbst war. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Rückzahlung jener 6,7 Millionen Euro 2005 eng mit dem Fußball-Weltverband FIFA abgestimmt war." Sollte es Ansprüche geben, "die wir verfolgen müssen", so muss der DFB als gemeinnütziger Verband "das auch tun".
Das wird ein wahrer Wanderzirkus. Es kann ja keine Stimmung in einem Land entstehen, wenn die EM zwischen England und Russland stattfindet.
DFB-Präsident Reinhard Grindel zur EM 2020, die in 13 Ländern stattfindet
... zur Bewerbung um die Europameisterschaft 2024
84 Prozent sprachen sich bei der kicker-Trend-Umfrage für eine Europameisterschaft 2024 in Deutschland aus, sehr zur Freude von Grindel, der dadurch "ein bisschen Rückenwind" verspürt. Der DFB-Boss unterstrich die guten Voraussetzungen (Stadien, Infrastruktur) und versprach, "dafür zu kämpfen, dass wir die EURO bekommen". Zumal der Wunsch seitens der UEFA groß sei, die EM 2024 wieder in einem Land auszutragen. Die Titelkämpfe 2020, wo Spiele in 13 Ländern stattfinden, bezeichnet Grindel als "wahrer Wanderzirkus. Es kann ja keine Stimmung in einem Land entstehen, wenn die EM zwischen England und Russland stattfindet."
... zur Vertragsverlängerung von Bundestrainer Joachim Löw
Auch in Bezug auf die Vertragsverlängerung von Joachim Löw hofft Grindel auf ein gutes Ende, will den Bundestrainer ("Der beste Trainer, der unserer Nationalmannschaft passieren kann") aber nicht unter Druck setzen: "Er kann entscheiden wann er die Gespräche führen möchte."
... zu Marketing-Aktivitäten der Nationalspieler
"Unser größter Konkurrent ist die deutsche Nationalmannschaft", meinte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge in Bezug auf die Marketing-Aktivitäten der Nationalspieler, BVB-Boss Hans-Joachim Watzke stieß ins gleiche Horn. Grindel will "diese Dinge nicht öffentlich austragen", baut auf Arbeitsgruppen mit Experten und glaubt, dass "die Diskussion zu einem guten Ergebnis führen wird".
... zur DFB-Pokal-Reform
Für drei Spielzeiten ist der Modus festgelegt, der DFB will ab 2017 an einer Lösung arbeiten, die "den Flair 'Klein gegen Groß' erhält, aber auch die internationalen Aktivitäten der Bundesligisten berücksichtigt", meinte Grindel.
... zum Amateurfußball contra Profifußball
Die fünf Sonntagsspiele in der Bundesliga verteidigte Grindel, der sie mit Blick auf die internationalen Spiele "unter sportlichen Gesichtspunkten für richtig erachtet". Es gehe eigentlich nur um drei Spiele, die sich mit dem Amateurbereich überschneiden. Dass deshalb "weniger Zuschauer kommen, glaube ich nicht", meinte der DFB-Boss.
... zum Amateurfußball im Speziellen
Den Hebel für mehr Fairness will Grindel ganz unten ansetzen. Bei der G- und F-Jugend reagiert der Verband mit einer Fairplay-Liga, den neuen Schiedsrichtern will der DFB-Präsident künftig ein Jahr lang einen Paten an die Seite stellen.