Handball

Korea schrammt an der Sensation vorbei - Nenadic fliegt früh

Letzter deutscher Gruppengegner tankt etwas Selbstvertrauen

Korea schrammt an der Sensation vorbei - Nenadic fliegt früh

"Spieler des Spiels" und doch verloren: Jeongu Kang erzielte zwölf Tore.

"Spieler des Spiels" und doch verloren: Jeongu Kang erzielte zwölf Tore. Getty Images

Aus Berlin berichtet Maximilian Schmidt

Im zweiten Dienstagsspiel in der "deutschen" Gruppe A standen sich Serbien und Korea gegenüber. Die bis dato noch sieglosen Serben hatten von Beginn an Probleme, sich abzusetzen. Fast alles lief über Bogdan Radivojevic, vier der ersten fünf Treffer gingen auf das Konto des Rechtsaußen von den Rhein-Neckar Löwen. Nach 18 Minuten musste der Favorit umdenken, weil sich Drasko Nenadic nach einem Stürmerfoul im Angriff Sekunden später hinten "revanchierte". Mit einer großen Portion Frust holte der ehemalige Flensburger und Hamburger Bundesligaprofi Taehun Jo aus der Luft und sah dafür die vielleicht etwas überzogene Rote Karte (18.). Neben einem Videobeweis (26., Entscheidung: kein Tor für Serbien) hatte die erste Hälfte in Berlin auch noch Historisches zu bieten, denn Team Korea ging erstmals bei einer WM mit einer Führung in die Pause (16:14). Serbiens Nationaltrainer Nenad Perunicic, der am Vortag auch mal die eine oder andere Ohrfeige an seine Spieler auf der Bank verteilt hatte , blickte entsprechend bedient drein.

Handball-WM - Vorrunde, 4. Spieltag
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Handball-WM - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Frankreich Frankreich
7
2
Deutschland Deutschland
6
3
Brasilien Brasilien
4

Park pariert, lächelt und trifft

Viele Worte verlor er in der Kabine nicht, denn die Serben kehrten schnell aufs Parkett zurück. Es blieb allerdings vorerst ein gebrauchter Abend für den Vizeeuropameister von 2012. Immer wieder entschärfte der stets fröhlich grinsende Keeper Jaeyong Park die Würfe des Favoriten, seiner elften Parade ließ er sein zweites Turniertor ins verwaiste serbische Gehäuse folgen (22:19, 42.). Kurz darauf setzte der letzte deutsche Gruppengegner aber zu einem Zwischenspurt an. Allen voran Radivojevic-Ersatz Vukasin Vorkapic (sieben Tore) stemmte sich gegen die drohende Blamage. Mit Erfolg: Acht Minuten vor Schluss führte Serbien plötzlich mit drei Toren und bog durch sehenswertes Tempospiel auf die Siegerstraße ein (28:25). Am Ende stand ein 31:29 für den Favoriten, Korea blieben einmal mehr nur Sympathiepunkte - und der verdiente Titel als "Spieler des Spiels" für Jeongu Kang (zwölf Tore!).

Zum Abschluss der Gruppenphase trifft der punktlose Tabellenletzte am Donnerstag (15.30 Uhr) auf Brasilien, das den historischen Hauptrundeneinzug perfekt machen will . Serbien ist vier Stunden später (LIVE! bei kicker.de) gegen WM-Gastgeber Deutschland klarer Außenseiter.

Statistik zum Spiel:

Korea - Serbien 29:31 (16:14)

Korea: Park Jaeyong 1, Ji - Kang Jeongu 12, Jang 5/2, Kim Dongmyung 5, Choi 1, Jo 1, Jung 1/1, Kang Tan 1, Ku 1, Park Dongkwang 1, Jeong, Na, Park Kwangsoon, Park Young Jun, Perk, Ri Kyong Song, Ri Songjin, Ri Yongmyong, Seo.
Serbien: Milosavljev, Verkic - Vorkapic 7, N. Ilic 5, Kukic 4, Marsenic 4, Radivojevic 4, V. Ilic 3, Mosic 2, Vujic 2, Milic, D. Nenadic, Nikolic, Obradovic, Orbovic, Pusica.
Schiedsrichter: Mirza Kurtagic (Schweden)/Mattias Wetterwik (Schweden).
Zuschauer: 11.953.
Strafminuten: Korea 6 - Serbien 10.
Disqualifikation: D. Nenadic (17.).

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