Panamas Coach Hernan Dario Gomez tauschte nach der 1:6-Klatsche gegen England viermal: Machado, Ovalle, Avila und Gabriel Torres spielten anstelle von Murillo, Davis, Cooper und Perez.
Tunesiens Trainer Maaloul wechselte im Vergleich zur 2:5-Pleite gegen Belgien gleich sechsmal: Torhüter Ben Mustapha, Bronn, Syam Ben Youssef, Maaloul, Khaoui und Badri mussten weichen. Keeper Mathlouthi, Nagguez, Haddadi, Bedoui, Chaalali und Sliti begannen. Damit setzte der Coach im dritten Spiel den dritten Keeper ein: Gegen Belgien (2:5) stand Ben Mustapha im Tor, gegen England (1:2) spielte Hassen, der sich während des Spiels an der Schulter verletzte.
Beide Teams hatten zuvor beide Spiele verloren und waren damit bereits ausgeschieden. Es ging also nur noch um Platz drei. Tunesien war im ersten Durchgang sehr dominant, hatte insgesamt 73 Prozent Ballbesitz. Sliti verzog (10.) und Bedouis Kopfball griff sich Keeper Penedo. Auch wenn die Maaloul-Schützlinge wesentlich mehr vom Spiel hatten, sprangen wenig klare Chancen heraus.
Rodriguez trifft aus dem Nichts
Gruppe G - 3. Spieltag
In einer Partie auf überschaubarem Niveau mit vielen technischen Fehlern tat sich Panama in der Offensive sehr schwer - ging allerdings aus dem Nichts in Führung: Rodriguez hielt aus der Distanz drauf, Meriah fälschte den Ball unhaltbar für Keeper Mathlouthi ab (33.). Die Tunesier waren um eine sofortige Antwort bemüht: Ben Youssef köpfte rechts vorbei (39.), Khazri verzog zunächst (41.) und scheiterte kurz vor dem Seitenwechsel an Penedo (45.+1). Somit ging es mit einem 1:0 für den Underdog in die Kabinen.
Tunesien kombiniert sich zum Ausgleich
Auch im zweiten Durchgang war Tunesien wieder die tonangebende Mannschaft, mit dem Unterschied, dass sie sich dieses Mal belohnten: Khazri legte mit Übersicht quer auf Ben Youssaf, der schob aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein (51.). Es war das 2500. Tor bei Weltmeisterschaften. Der Torschütze hätte seine Farben zwei Minuten später fast in Führung gebracht, er scheiterte allerdings alleine vor dem Tor an Keeper Penedo.
Khazri belohnt sich
Die Adler von Kartago waren nun klar am Drücker, Panama ging mehr und mehr die Puste aus. Khazri verpasste die Führung für Tunesien (62.). La Marea Roja setzte schließlich offensiv doch noch einen Nadelstich, Barcenas vergab nach einer Unaufmerksamkeit von Mathlouthi (63.). Aber nur drei Zeigerumdrehungen später brachte Khazri, der auffälligste Spieler auf dem Feld, Tunesien in Führung (66.). Beinahe hätte Panama die richtige Antwort gegeben, Barcenas traf auch zum Ausgleich, aber vorher lag wohl ein Foul von Tejada vor - der Treffer zählte nicht (73.). Anschließend flachte die Partie ab, Tunesien spielte es clever zu Ende. In der Nachspielzeit bot sich Godoy noch die Chance zum Ausgleich, er verzog per Volley (90.+2).
Am Ende blieb es beim 2:1 und die Adler von Kartago beendeten die WM mit drei Punkten auf dem dritten Platz in Gruppe G. WM-Neuling Panama holte beim Debüt bei einer Weltmeisterschaft keinen Punkt, erzielte allerdings immerhin zwei Treffer.
40 Jahre des Wartens auf einen Sieg bei einer Weltmeisterschaft waren somit für Tunesien endlich vorüber. Anno 1978 war direkt beim Debüt ein 3:1 gegen Mexiko gelungen. Danach hatte es in 13 Spielen vier Unentschieden und neun Niederlagen gegeben.