Europa League

"Was für ein geiles Tor!" - Eintracht im Rekord-Rausch

Ausschreitungen rund um die Partie - "das schadet Frankfurt"

"Was für ein geiles Tor!" - Eintracht im Rekord-Rausch

Die Europa League macht ihnen Spaß: Die Frankfurter nach dem 2:1 in Rom.

Die Europa League macht ihnen Spaß: Die Frankfurter nach dem 2:1 in Rom. picture alliance

"Wir nehmen das Spiel sehr ernst", hatte Eintracht-Trainer Adi Hütter vor der Partie zu Protokoll gegeben. Immerhin wartete ein Eintrag in die Geschichtsbücher als Belohnung für einen Sieg. Und dennoch dauerte es eine Weile, ehe der Frankfurter Zug so richtig ins Rollen kam. Erst nach dem Gegentor zum 0:1 lief es im Angriff wie geschmiert. Hauptverantwortlich dafür: Mijat Gacinovic.

Der 23-Jährige drehte in der zweiten Hälfte richtig auf und war an beiden Toren beteiligt. Vor dem 1:1 kam er 25 Meter vor dem Tor an den Ball, umkurvte dank feiner Ballführung Luis Felipe und Valon Berisha und zimmerte den Ball oben links in den Winkel (65.). Vor dem 2:1 bediente er den im Zentrum gestarteten Sebastien Haller mustergültig per maßgenauem Schnittstellenpass. Der Franzose erledigte den Rest und erzielte den Siegtreffer (71.).

Spielersteckbrief Gacinovic
Gacinovic

Gacinovic Mijat

Trainersteckbrief Hütter
Hütter

Hütter Adolf

Europa League - Gruppenphase, 6. Spieltag
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Lazio Rom Lazio Rom
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3
Apollon Limassol Apollon Limassol
7

"Das war schon ein gutes Ding"

Vor allem sein eigener Treffer gab Gacinovic hinterher Anlass zur Freude: "Ich treffe ja nicht so oft, aber das war schon ein gutes Ding, ich habe den Ball perfekt getroffen", wird der Torschütze auf der Website der Eintracht zitiert, "das ist mir schon länger nicht mehr gelungen". Oder um es mit den Worten von Torwart Frederik Rönnow zu sagen: "Was für ein geiles Tor von Mijat!"

Dem Trainer hatte vor allem die Aufholjagd imponiert: "Das Team ist super mit der Situation umgegangen und hat klasse reagiert." Hütter zeigte sich hochzufrieden und geizte nicht mit Lob: "Kompliment an die Mannschaft. Es war heute ein verdienter Sieg. In einer derart schweren Gruppe diesen Rekord aufzustellen, ist schon stark."

Ausschreitungen trüben die Freude

So groß die Freude über den Rekord auch war, sie wurde von zwei negativen Meldungen getrübt, denn: Vor der Partie waren einige Frankfurter Anhänger in Ausschreitungen in der Ewigen Stadt verwickelt, fünf Personen wurden laut Polizeiangaben festgenommen. Sie sollen unter anderem Knallkörper auf römische Fans geworfen haben.

Auch während des Spiels wurden aus dem Frankfurter Block zahlreiche Bengalos und Böller auf Sicherheitskräfte, Stadionbesucher und in den Stadion-Innenraum geworfen. Der Eintracht drohen daher harte Sanktionen. "Eine kleine Gruppe hat das Spiel missbraucht, um ihre private Auseinandersetzung mit Lazio Rom zu führen", äußerte sich Vorstandsmitglied Axel Hellmann zu den unrühmlichen Ereignissen während der Begegnung. "Diese kleine Gruppe nimmt alle anderen Fans in Sippenhaft, was die Wahrnehmung und Stimmung betrifft. Das schadet Eintracht Frankfurt. Das betrübt mich sehr, das macht mich traurig. Wir haben kein gutes Bild abgegeben."

Hasebe verletzt

Und auch in sportlicher Hinsicht gab es einen Wermutstropfen, denn Makoto Hasebe verletzte sich im ersten Durchgang und droht für das Wochenende auszufallen. "Er hatte Probleme am Oberschenkel, weshalb wir ihn lieber rausgenommen haben", so Hütter. Eine genaue Diagnose müsse man aber "noch abwarten".

psz