Europa League

RB Leipzig, Europa League - Stadion gegen Zenit St. Petersburg nur halbvoll: Ralph Hasenhüttl hat Verständnis

Leipzig: Kampl trainiert individuell

Stadion gegen Zenit nur halbvoll: Hasenhüttl hat Verständnis

Gehen optimistisch ins Heimspiel gegen Zenit: Emil Forsberg und Ralph Hasenhüttl (re.).

Gehen optimistisch ins Heimspiel gegen Zenit: Emil Forsberg und Ralph Hasenhüttl (re.). imago

Nachdem die Leipziger in der Zwischenrunde mit dem SSC Neapel bereits einen sehr renommierten Kontrahenten aus dem Weg geräumt haben, soll das nun auch gegen den momentanen Tabellenvierten der russischen Premier Liga gelingen. Dass die Aufgabe nicht leicht wird, darüber sind sich alle bei RB im Klaren. "Das wird ein heißes Spiel", sagte Emil Forsberg im Rahmen der obligatorischen UEFA-Pressekonferenz am frühen Mittwochabend, "wir werden gegen einen sehr guten Gegner spielen, der vor allem nach vorne sehr gut ist und sehr viele erfahrene Spieler hat." Der schwedische Offensivkünstler sieht deshalb im Duell des Bundesligazweiten des Vorjahres mit dem russischen Tabellenzweiten des Vorjahres auch "keinen Favoriten". Dass Zenit nach der Winterpause erst ein Spiel hatte und somit vielleicht noch nicht im Rhythmus ist, spielt für Forsberg keine Rolle. "Wir müssen eine Topleistung auf den Platz bringen und die Mentalität zeigen, dass wir bereit sind, sie zu schlagen." Der 26-Jährige ist aber optimistisch, dass RB auf den Punkt hin fokussiert sein wird und erfolgreich sein kann. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", sagt er, "und wir haben die Qualität, das auch zu machen."

Kampl trainiert individuell

Forsberg selbst soll dabei eine wichtige Rolle spielen. Dass der blonde Offensivstratege nach seiner langwierigen Bauchmuskelverletzung seit drei Wochen wieder einsatzfähig ist, darüber ist Hasenhüttl "sehr froh. Es war für uns und für Emil auch eine lange Durststrecke, als er zuschauen musste. Ich glaube, dass wir es jetzt geschafft haben, ihn immer so hinzubekommen, dass er sich jetzt noch nicht voll über 90 Minuten verausgaben musste und so in einen Ermüdungszustand kommt, nach dem er wieder Probleme bekommt. Bis jetzt hat er die Belastungen gut absolviert." Gegen St. Petersburg könne es sein, dass es bei Forsberg nach zwei Startelf-Einsätzen in der Liga über 71 Minuten (beim 1:2 gegen Köln) und 61 Minuten (beim jüngsten 1:1 gegen Dortmund) "schon ein bisschen länger geht", so Hasenhüttl. Eine Pause wird dagegen wohl Kevin Kampl bekommen. Der Mittelfeldspieler trainierte am Mittwochnachmittag als Folge eines in der Partie gegen Dortmund erhaltenen Schlages an den Oberschenkel nebst muskulärer Probleme nur individuell.

Stadion halbvoll: Hasenhüttl hat Verständnis

Abseits der personellen Besetzung lautet im Duell mit einer "Truppe, die über viel Erfahrung und über sehr gute Einzelkönner verfügt" (Hasenhüttl) und die der RB-Coach als sehr offensivstark einschätzt, das RB-Ziel: mit einem Vorsprung zum Rückspiel nach St. Petersburg zu reisen – "und uns, ohne die Auswärtstor-Regel benutzen zu müssen, für die nächste Runde zu qualifizieren", so der Coach. Das hieße, dass RB in der ersten Europapokal-Saison der Vereinsgeschickte ein Novum gelingen müsste: In einem internationalen Spiel kein Gegentor zu kassieren. Bisher setzte es in allen acht Partien in Champions League und Europa League mindestens einen Treffer: Gegen AS Monaco (1:1, 4:1), gegen Besiktas Istanbul (0:2, 1:2), gegen den FC Porto (3:2, 1:3) sowie gegen den SSC Neapel (3:1, 0:2). Dass das fünfte Heimspiel der Saison auf internationaler Ebene wohl nur einem gut halbvollen Stadion (gerechnet wird mit 25.000 Besuchern) stattfinden wird, findet Hasenhüttl als "irgendwo verständlich. Wir haben jetzt das vierte Heimspiel nacheinander, und dann noch ein Heimspiel zwischen denen gegen Dortmund und Bayern (am 18. März gastiert der Rekordmeister in Leipzig, Anm. d. Red.), die beide ausverkauft sind. Dazu läuft das Spiel unter der Woche noch im Free-TV." Dass sich mancher Anhänger überlege, mal zu Hause zu bleiben, "ist für mich kein Problem", so der Coach.

Andreas Hunzinger

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