Berlins Trainer Pal Dardai rotierte nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Hamburger SV in der Bundesliga wie angekündigt kräftig. Mit Kraft im Tor sowie Torunarigha, Mittelstädt, Maier, Stocker, Esswein, Duda und Selke standen gleich acht Spieler neu in der Startelf. Von der Anfangsformation gegen den HSV blieben damit nur Pekarik, Stark und Kalou übrig. Ibisevic fehlte gesperrt (3. Gelbe Karte).
Luhansks Coach Yuri Vernydub veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1-Erfolg im Hinspiel gegen Berlin auf zwei Positionen: Svatok und Andriyevskyi begannen an Stelle von Pryima und Gordiyenko.
Selke krönt starke Berliner Anfangsphase
Der Hertha, bei der Maier und Stocker auf der Doppelsechs agierten, begann forsch. Kalou zwang Luhansk-Keeper Lunin schon früh zum Eingreifen (5.). Wenige Minuten später legte Selke gekonnt für Esswein auf, dessen nicht ideal getroffene Direktabnahme Lunin entschärfte (10.). Erneut nur fünf Minuten später war der Torhüter indes machtlos: Die beiden aufgerückten Torunarigha und Mittelstädt bereiteten links am Strafraumrand gekonnt vor für Selke, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einköpfte (15.).
Gruppe J, 4. Spieltag
Erst danach wachte Luhansk ein wenig auf. Silas sorgte mit einem Schuss vom Strafraumrand erstmals für ein wenig Gefahr für das Tor von Kraft (20.). Kurz darauf hatte Sorja auf der Gegenseite Glück, dass der schottische Referee John Beaton nach einem reflexartigen Handspiel von Hrechyshkin im Strafraum weiterspielen ließ (21.). Nach einer knappen halben Stunde hatte Luhansk für ein paar Minuten ein gute Phase: Prompt bot sich Lunyov mit einem Aufsetzer vom Strafraumrand die beste Chance für die Ukrainer in der ersten Hälfte (29.). Danach übernahm Berlin wieder das Kommando, Kalou scheiterte in der 41. Minute nach einem kleinen Solo mit seinem Abschluss vom Strafraumrand an Lunin. So blieb es zur Halbzeit beim verdienten 1:0 für die Hertha.
Esswein und Selke sorgen für Erleichterung
Nach dem Seitenwechsel forcierte die Hertha zunächst - wie schon am Anfang der Partie - das Tempo, wurde aber vor Lunin nicht wirklich zwingend. Weil auch die Ukrainer in der Offensive nur wenig Ideen hatten, plätscherte das Spiel über längere Zeit dahin. Fast aus dem Nichts hatte der eingewechselte Gordiyenko für Luhansk in der 68. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, zielte jedoch aus kurzer Distanz nach einem Einwurf im Fünfmeterraum über das Tor. Fünf Minuten später sorgten die Berliner dann doch noch für klarere Verhältnisse: Nach einem Fehlpass von Opanasenko im Mittelfeld machte sich Esswein Richtung Tor auf und bediente im richtigen Moment Selke. Der Angreifer überlief im Strafraum noch Lunin und schob dann zu seinem zweiten Treffer ins verwaiste Luhansk-Gehäuse ein (73.).
Damit war die Vorentscheidung gefallen. Dardai nutzte die Schlussphase, um neben Skjelbred in der 80. Minute auch noch seinem Sohn Palko Dardai ein paar Einsatzminuten zu geben. Für den 18-Jährigen, der für Esswein kam, war es das Debüt für die Hertha-Profis. Mit Ausnahme eines Sukhotsky-Schusses aus guter Position nach einem Eckball, der deutlich zu hoch geriet, musste Kraft in den Schlussminuten keinen Gegentreffer mehr fürchten.
Hertha spielt am Sonntag (18 Uhr) beim VfL Wolfsburg. In der Europa League gastieren die Berliner am Donnerstag, 23. November (19 Uhr), in Bilbao. Luhansk trifft am Sonntag (18.30 Uhr) in der Liga auf Olimpik Donezk. In der Europa League spielen die Ukrainer am 23. November bei Östersunds FK.