U 21

Chiesa und Pellegrini drehen spanisches Traumtor: Italien gewinnt rustikales Spiel

Zaniolo muss nach Zusammenprall verletzt raus

Chiesa und Pellegrini drehen spanisches Traumtor: Italien gewinnt rustikales Spiel

Matchwinner Federico Chiesa (l.) bejubelt mit Riccardo Orsolini seinen Treffer zum 2:1.

Matchwinner Federico Chiesa (l.) bejubelt mit Riccardo Orsolini seinen Treffer zum 2:1. imago images

Die Spanier überzeugten trotz 30 Grad im schwülwarmen Bologna von Beginn an mit Spiel- und Lauffreude. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler Fabian und Dani Ceballos sprühten in der Anfangsphase nur so vor Tatendrang. Letzterer setzte auch das erste Ausrufezeichen der Partie, als er aus rund 20 Metern halblinker Position den Ball in den rechten Winkel des italienischen Tors platzierte - 1:0 (9.). Über Dani Ceballos, der bei der U-21-EM 2017 bereits Spieler des Turniers geworden war, lief nahezu jeder Angriff der Seleccion. Italien war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht im Spiel angekommen. Die Azzurri versuchten es oft mit langen Bällen in die Spitze, die allerdings keine Abnehmer fanden. Allgemein ging nach der munteren Anfangsphase der Spielfluss etwas verloren. Schuld daran waren beide Teams, keiner der Spieler ging einem Zweikampf aus dem Weg, eher im Gegenteil. Die Gangart wurde zunehmend rustikaler.

Unai Simon räumt Zaniolo und Jorge Meré ab

Den nächsten Aufreger gab es nach genau einer halben Stunde: Nach einer Flanke sprang der spanische Keeper Unai Simon durch seinen Strafraum und räumte beim Klärungsversuch Jorge Meré und Gegenspieler Zaniolo ab. Der Stürmer der Roma versuchte es nochmal, musste nach 42 Minuten aber mit einem Brummschädel ausgewechselt werden. In der Zwischenzeit war aber einiges passiert: Chiesa, mit 21 Jahren immerhin schon Kapitän der Fiorentina, hatte im linken Halbfeld den Ball bekommen und war zur Grundlinie durchgedribbelt. Sein folgender Flankenversuch landete im kurzen Eck, da Keeper Unai Simon sich ein Stück zu weit in die Mitte orientiert hatte - 1:1 (36.).

Auch im zweiten Durchgang änderte sich an der intensiven Spielweise nicht wirklich viel, oftmals war das Spiel unterbrochen. Die Azzurri kamen aber aufmerksamer aus der Kabine und waren mittlerweile die spielbestimmende Mannschaft. Erst nach 55 Minuten tauchten die Spanier wieder am gegnerischen Sechzehner auf, den Versuch von Carlos Soler konnte Torhüter Meret aber noch über die Querlatte lenken. Doch das Kommando hatten die Italiener. Die Konsequenz folgte nach rund einer Stunde: Der eingewechselte Cutrone behauptete im Sechzehner den Ball, Barella kam dazu und stocherte ihn ein Stück weiter in die Mitte. Dort rannte Chiesa genau im richtigen Moment an und hatte aus kurzer Distanz kein Problem, zur Führung einzuschieben (64.).

Pellegrini zur Entscheidung

Die Spanier, die sich zuvor nur noch in der eigenen Hälfte versteckt hatten, wachten nun wieder auf. Doch die Italiener zeigten, welches Defensivpotenzial in ihnen steckt. Trotz der höheren spielerischen Anlage kamen die Spanier nicht zu Torchancen. Entschieden wurde die Partie nach Videobeweis: Carlos Soler hatte Pellegrini zu Fall gebracht, auf Hinweis seines Videoassistenten schaute sich Schiedsrichter Serdar Gözübüyük die Szene nochmal an und entschied auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und erhöhte eiskalt zum 3:1 (82.). In der Schlussphase rannten die Spanier zwar pausenlos an, konnten ihre fußballerischen Fähigkeiten aber auch jetzt nicht in Torchancen ummünzen. Der Turnier-Gastgeber ging am Ende doch verdient als Sieger vom Platz und startet somit ideal in die EM.

Für Italien geht es am kommenden Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Polen weiter. Spanien trifft kurz zuvor (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf Belgien.

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