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Regionalliga West, Wuppertaler SV - Eichner: "Sind nach außen eine Lachnummer"

Wuppertals Vorstandssprecher redet Klartext

Eichner: "Sind nach außen eine Lachnummer"

Ordnet ein und teilt aus: Wuppertals Vorstandssprecher Alexander Eichner.

Ordnet ein und teilt aus: Wuppertals Vorstandssprecher Alexander Eichner. imago

Ende Februar traten die Vorstände Manuel Bölstler und Lothar Stücker zurück, Mitte März übernahm Karsten Hutwelker den Sportdirektor-Posten vom entlassenen Bölstler, zudem wurde Ende März Trainer Adrian Alipour beurlaubt - allein personell war beim WSV in den vergangenen Wochen mehr als genug los.

Der WSV hangelt sich derzeit von Monat zu Monat

Wieviel Unruhe im Verein herrscht, zeigt, dass das Hauptgesprächsthema bei der Jahresversammlung trotz all der Rochaden ein ganz anderes war: der pure Kampf um die Existenz. Obgleich vieler Spenden und einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion im Januar ist der Verein noch nicht vollständig gerettet. Auch eine 100.000-Euro-Spende mehrerer Gönner im März reichte nur vorübergehend, denn der WSV hangelt sich im Moment lediglich von Monat zu Monat: "Wir haben den Mai geregelt. Der Juni ist aber noch offen mit 100.000 bis 200.000 Euro", wird Eichner in "Reviersport" zitiert.

Es hat uns in eine üble Situation gemacht.

Alexander Eichner über die Visionen des ehemaligen Vorstands

Was nach Chaos klingt, bestätigte Eichner als solches: "Es fragt sich, wem der Verein eigentlich gehört. Offiziell zwar den Mitgliedern, aber auch der Sparkasse und Stadiongruppe-Familie. Auch einem Alexander Eichner mit einer 80.000-Euro-Bürgschaft und einem Lothar Stücker mit einer hohen Bürgschaft. Wir sind nach außen eine Lachnummer und faktisch nicht mehr kreditwürdig."

Für die prekäre Vereinssituation machte der Vorstandssprecher Stücker und Bölstler verantwortlich, die 2016 die Vision ins Leben riefen, den Verein 2020 in die 3. Liga zu führen: "Man entschied sich für die Strategie 'All in - WSV 2020'. Ich sage das völlig wertfrei. Es hätte funktionieren können, hat es aber nicht. Es hat uns in eine üble Situation gebracht." Damals wurde laut "Reviersport" der Mannschaftsetat um 250.000 Euro erhöht.

Eichners Pläne für die Zukunft

Erste personelle Konsequenzen gab es bereits. Bereits im Winter durften alle Spieler den Verein, der aktuell auf Platz neun der Regionalliga West rangiert, ablösefrei verlassen. Für die Zukunft muss laut Eichner der Sparkurs fortgeführt werden: "Ich versuche Optionen aufzuzeigen, die der Verein in der schwierigen Situation noch hat. Wir müssen mit den Verwaltungskosten runter - unter 100.000 Euro. Jede Position muss in Frage gestellt werden. Wenn ich sage alle, meine ich alle."

kon