2. Bundesliga

1. FC Köln - Timo Horn bestätigt Trainer Markus Anfang: "Die Gefahr ist da"

Köln feierte in dieser Saison schon einmal drei Siege in Serie

Horn bestätigt Trainer Anfang: "Die Gefahr ist da"

Er warnt vor dem alten Trott: Kölns Keeper Timo Horn.

Er warnt vor dem alten Trott: Kölns Keeper Timo Horn. imago

Die Erinnerungen an den letzten Auftritt in Regensburg sind gemischt. Im Oktober 2012 war es, als der 1. FC Köln bis zur 87. Minute 0:2 zurücklag, ehe den Oberpfälzern Hören und Sehen verging: Binnen sechs Minuten drehten die Kölner die Partie komplett, kamen durch Anthony Ujah, Dominic Maroh und Sascha Bigalke noch zum 3:2-Erfolg. Namen, die man heute vergebens im Kölner Kader sucht. Doch damals wie heute im Tor: Timo Horn. Der erinnert sich: "Zunächst ging es denkbar schlecht los für uns mit dem Rückstand. Es war gar kein gutes Spiel. Nach hinten raus hätte es schöner nicht sein können. So etwas passiert nicht alle Tage."

Was am Freitag passiert, kann man nur erahnen. Horn erwartet eine "läuferisch starke Mannschaft, die aggressiv zu Werke geht. Diesem Druck müssen wir standhalten." Dass der FC dazu in der Lage ist, bewies er mit der Bilanz der letzten drei Spiele. Drei Siege, 15:1 Tore - das liest sich imposant. Horn lobt: "Abgesehen von der ersten Hälfte in Darmstadt waren das gute und überzeugende Spiele. Gerade jetzt gegen Greuther Fürth, also gegen eine Mannschaft, die auf einen Punkt hätte heranrücken können, haben wir sehr dominant gespielt und die Jungs hätten sicher noch vier Tore mehr erzielen können. Es ist stark, wie viele Chancen wir uns herausspielen, da muss ich nicht viel dazu beitragen, dass die Null steht. Das kann so weitergehen, ich bin gerne beschäftigungslos."

Horn: "Es ist immer ein Zusammenspiel"

Entscheidend für den Höhenflug ist für den Torhüter in erster Linie die Disziplin, mit der in Köln mittlerweile gegen den Ball gearbeitet wird: "Die Abwehrarbeit beginnt vorne", sagt Horn, zieht die Partie gegen Fürth als Beispiel heran: "Da haben wir dem Gegner keine Luft zum Atmen gelassen. Sie wussten oft gar nicht, wohin mit dem Ball." Die Arbeit der Offensivspieler mache es den Kollegen hinten dann einfacher: "Es ist immer ein Zusammenspiel."

Wir dürfen uns nicht auf den Siegen ausruhen.

FC-Keeper Timo Horn

Der Weg zum Aufstieg, dessen sind sich die Kölner bewusst, führt über die Konstanz in den Ergebnissen. Schon einmal grüßte man in dieser Saison nach drei Siegen in Folge von ganz oben, ehe der FC in ein Loch fiel, die spielerische Linie verlor und zur "Krönung" dann das Spitzenspiel gegen den Hamburger SV mit einer schwachen Leistung vergeigte. Horn glaubt nicht, dass dieses Szenario neu aufgelegt wird, warnt aber gleichzeitig: "Man lernt aus solchen Situationen. Der Trainer hat es gestern angesprochen. Wir dürfen uns nicht auf den Siegen ausruhen. Die Gefahr ist da, gerade, wenn man relativ hoch gewinnt. Da denkt man häufig, es geht in der nächsten Partie von alleine. Dann gibt es oft ein böses Erwachen." Doch wirklich rechnen will der Torhüter damit nicht. "Weil wir vorne so viel Durchschlagskraft haben, dass wir immer für ein Tor gut sind. Und auch hinten haben wir uns sehr gut weiterentwickelt, die Jungs machen einen sehr guten Job", lobt Horn. Man sei insgesamt eingespielter und das bringe ihn zur Überzeugung, dass es zu einer erneuten Durststrecke nicht kommen wird.

Ziel: Natürlich am HSV vorbeiziehen

Dass der Hamburger SV die Spitzenposition innehat, stört Horn wenig bis gar nicht: "Mir ist es völlig egal, ob wir als Erster oder als Zweiter aufsteigen. Das einzige Ziel ist der Aufstieg." Kleine Einschränkung inklusive: Natürlich wolle man am HSV vorbeiziehen: "Wenn die Hamburger mal eine etwas schwächere Phase erwischen, müssen wir eben da sein."

Frank Lußem