Marko Grujic sagte diesen Satz nur beiläufig. Am Ende des Gesprächs. "Keiner ist verletzt, das ist gut", meinte Herthas Mittelfeldspieler, als er sich am Freitagabend in den Katakomben des Olympiastadions mit den Journalisten austauschte. Die Schalker würden an dieser Stelle wohl einwenden: Keiner der Berliner ist verletzt.
Sie selbst hatten an diesem Abend nämlich gleich drei Spieler ins Lazarett entsandt: Alessandro Schöpf und Benjamin Stambouli, noch bevor Schiedsrichter Dr. Felix Brych zur Halbzeitpause bat - und schließlich auch Steven Skrzybski, als die Schlussviertelstunde anbrach. Rückschläge, "die uns sicherlich nicht nur heute, sondern auch die nächsten Tage und Wochen weh tun werden", wie Trainer Domenico Tedesco nach der Partie auf der Pressekonferenz sagte, ohne exakte Diagnosen mitteilen zu können.
Das Spiel war noch keine Viertelstunde alt, als Karim Rekik seinen Gegenspieler Schöpf im Mittelfeld mit offener Sohle unterhalb des Knies am Schienbein traf - ein übles Foulspiel, nach dem der Hertha-Verteidiger von Glück reden konnte, lediglich die Gelbe Karte gesehen zu haben. Später sagte Rekik in Richtung Schöpf: "Ich wollte ihn nicht verletzen. Ich wollte den Ball spielen. Es war unglücklich." Rücksichtslos wäre wohl der treffendere Begriff gewesen.
Unglücklich war eher Stamboulis Verletzung. Der S04-Kapitän prallte bei einem Kopfballduell mit Arne Maier zusammen und konnte nicht weiterspielen. Nun besteht der Verdacht auf eine Jochbeinfraktur. Eine Diagnose steht aber noch ebenso aus wie bei Skrzybski. Der 26-Jährige fasste sich an den rechten Oberschenkel, ehe er das Feld verließ und von Ahmed Kutucu ersetzt wurde.