Bundestrainer Löw stellte im Vergleich zum 1:1 in Italien eifrig um. Lediglich Kroos, Götze und Boateng überlebten die Rotation. Erstmals liefen die Bender-Zwillinge gemeinsam in der Startformation auf. Weidenfeller war mit 33 Jahren ältester Debütant in der deutschen Länderspielgeschichte.
Englands Manager Roy Hodgson musste zuletzt eine 0:2-Pleite gegen Chile verarbeiten. Dennoch nutzte auch er den Prestige-Vergleich und testete ausgiebig. Nur Lallana und Rooney standen auch gegen die Südamerikaner in der Anfangsformation.
Die beiden durchgewürfelten Mannschaften starteten völlig unterschiedlich in die Partie. Während die deutsche Nationalelf sich vermehrt in den Rückwärtsgang gezwungen sah, machten die Briten Druck, stellten sich auf und versuchten variabel, die deutsche Deckung in Verlegenheit zu bringen. So wurden die DFB-Angreifer gezwungen, vermehrt Defensivarbeit zu erbringen, Englands Nationalkeeper Hart hatte lange Zeit herzlich wenig Arbeit. Dass dies dem Debütanten Weidenfeller ebenso erging, lag vornehmlich an einer äußerst aufmerksamen Abwehr. Mertesacker, Boateng & Co. machten spätestens im eigenen Sechzehner ernst und der erste wirkliche Torversuch durch Rooney – ein eher harmloser Kopfball von Rooney – datierte aus der 20. Minute.
Mertesacker steigt ganz hoch - Wieder Gefahr durch Eckbälle
England spielte - Deutschland reagierte. Und legte kurz vor der Pause den Hebel um. Es war wie bereits gegen Italien eine Standardsituation, die die heute in den traditionellen grünen Trikots aufgelaufene Nationalelf nach vorne brachte. Mertesacker prüfte Hart nach einer Kroos-Ecke, auch Kruses Schuss endete beim Torwart. Wieder Ecke, diesmal passte es besser. England wehrte zu kurz ab, Kroos flankte genau auf den langen Arsenal-Verteidiger und der nickte ins licke Eck ein (39.).
Mit dem Seitenwechsel begann umgehend die Zeit der Wechsel. Hummels, Jansen und Sam kamen für Boateng, Schmelzer und Kruse. Henderson und Gibbs für Gerrard und Cole. Und vor allem Deutschland verpasste es in diesen Minuten, ein zweites Tor nachzulegen. Kruses versuch aus 20 Metern landete im Toraus (48.), Reus stand frei vor dem Tor, zog gegen hart den Kürzeren (49.). Die Gastgeber setzten aus der Distanz ein Zeichen – Townsend knallte das Rund aus 25 Metern an den linken Pfosten (57.).
Dortmunds Hummels ein- und ausgewechselt
Wenig später gefiel Sam im Doppelpass mit Götze. Der Ball wanderte zwischen beiden hin und her, die Engländer blieben Statisten, ehe Götze Hart mit einem Flachschuss prüfte (65.). Für Hummels war dann schon wieder Schicht. Angeschlagen musste Dortmunds Abwehrchef das Feld verlassen (66.). Auf dem Rasen blieb es derweil munter. Sam versuchte, Hart per Lupfer zu überwinden, scheiterte knapp (68.).
In den letzten Minuten zollte das Spiel doch den vielen Umstellungen Tribut. Während die DFB-Auswahl die Partie zumindest noch kontrollierte, den entscheidenden Konter aber nicht mehr setzen konnte, blieben die Versuche der Gastgeber, doch noch den Ausgleich zu erzielen, ohne Ertrag. Wieder einmal war die einstige Festung Wembley bezwungen - durch ein Tor eines England-Legionärs. Mertesacker machte es wie Dietmar Hamann! Der hatte im Jahr 2000 im alten Wembley als Liverpool-Spieler den 1:0-Sieg über England perfekt gemacht.
Deutschland testet als nächstes am 5. März 2014 in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart gegen Chile. England spielt am gleichen Tag im Wembley-Stadion gegen Dänemark.