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Leroy Sané, Mesut Özil, WM - DFB-Teammanager Oliver Bierhoff räumt Fehler ein

"Vielleicht hätten wir kritischer miteinander umgehen müssen"

Sané, Özil, WM - Bierhoff räumt Fehler ein

Gab sich in einem Interview selbstkritisch: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff.

Gab sich in einem Interview selbstkritisch: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. imago

Nach dem Vorbereitungsspiel gegen Österreich (das DFB-Team verlor den WM-Test in Klagenfurt mit 1:2) hätten Joachim Löw und er sich zusammengesetzt. "Wir spürten, irgendwas passt nicht", sagte Bierhoff in einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit": "Wir fragten uns, wann der Schub kommt, den wir uns erhofft hatten." Heute weiß man, er sollte nie kommen.

Als falscher Schritt erwies sich zum Beispiel die Nicht-Nominierung Leroy Sanés, der es nach einer überragenden Saison für Manchester City nicht ins WM-Aufgebot schaffte. "Wir wollten vor allem ein Zeichen für die Spieler setzen, für die wir uns entschieden hatten", erklärte Bierhoff: "Das sollte Energie freisetzen, den Zusammenhalt stärken. Vielleicht haben wir unterschätzt, dass dann vor allem über den Spieler gesprochen wurde, der nicht dabei war."

Vielleicht haben wir unterschätzt, dass dann vor allem über den Spieler gesprochen wurde, der nicht dabei war.

Oliver Bierhoff über die Nicht-Nominierung Leroy Sanés

Generell habe man die Gruppenkonstellation vor dem Turnier falsch eingeschätzt, gestand Bierhoff. "Durch den Erfolg beim Confed Cup hatten wir 23 Spieler mit großem Selbstvertrauen. Wir dachten, die Trotzreaktion der etablierten Spieler, die nicht dabei waren, sei so stark, dass alles zu einer perfekten Symbiose zusammenfließe. Leider ist das nicht so gekommen", meinte der Teammanager und konstatierte: "Vielleicht hätten wir als Führungsteam noch kritischer miteinander umgehen müssen."

Auch im Konflikt um Mesut Özil, der nach dem Turnier aus der Nationalelf zurücktrat, räumte Bierhoff ein: "Es ist verkehrt gelaufen, und das tut mir sehr leid. Da wurden viele Fehler gemacht - auch von mir." Dem Weltmeister von 2014 wäre sicher "ein anderer Abgang zu wünschen gewesen": "Am Ende haben wir alle kein gutes Bild abgegeben, das ist und bleibt bedauerlich", meinte Bierhoff und fügte an: "Dass es nie eine persönliche Aussprache gab, das schmerzt schon noch."

ski