Nationalelf

Wie Trainer Kuntz Mittelstädt kitzelte

Gleich vier Berliner im Aufgebot

Wie Trainer Kuntz Mittelstädt kitzelte

Auftrag erfüllt: Maximilian Mittelstädt (re.), hier mit Luca Waldschmidt, sollte in der Offensiver zielstrebiger werden.

Auftrag erfüllt: Maximilian Mittelstädt (re.), hier mit Luca Waldschmidt, sollte in der Offensiver zielstrebiger werden. imago

Vor der Partie so berichtete später Trainer Stefan Kuntz, habe er eigens mit dem Linksfuß gesprochen, dessen hohe defensive Zuverlässigkeit gelobt, den Berliner aber auch mit der Aussage gekitzelt, "dass in der Offensive durchaus mehr kommen könnte".

Prompt antwortete der Linksverteidiger am Donnerstag mit seinem Premieren-Treffer in der U 21. Nach einer guten halben Stunde profitierte der Herthaner von der neuen 3-4-3-Grundformation, die Kuntz in diesem Spiel ausprobierte und in der beide Außenbahnspieler deutlich höher postiert waren. Also tankte sich Mittelstädts Pendant Benjamin Henrichs auf der rechten Seite nach einem Hacken-Doppelpass mit dem starken Mainzer Levin Öztunali durch und bediente den anderen Flügelspieler. Mittelstädt versenkte die Kugel zum Pausenstand von 2:0. Umringt von den jubelnden Kollegen galt sein erster Blick freilich Kuntz, nach dem Motto: Wie war das mit der Offensive, Trainer?

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Mit einem Tor und breiter Brust zur EM

"Ich habe mich sehr über mein erstes Tor gefreut, wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt und hätten das eine oder andere Tor mehr machen können", freute sich Mittelstädt. Trotz des späteren Ausgleichs "ein super Härtetest, um zu zeigen, wo wir stehen. Ich denke, wir können auf jeden Fall mithalten. An einigen Schwachstellen müssen wir noch arbeiten, dann können wir mit breiter Brust zur EM fahren".

Berliner Achse

Neben den ebenfalls in der Startelf aufgebotenen Jordan Torunarigha und Arne Maier komplettierte der eingewechselte Lukas Klünter das Quartett aus der Landeshauptstadt. "Das stärkt zusätzlich den Zusammenhalt, wir verstehen uns alle sehr gut auch privat. Wir kennen uns schon seit langer Zeit, vor allem Arne, Jordan und ich spielen seit sehr langer Zeit zusammen, waren zusammen in der Schule und kennen uns schon seit klein auf, ich denke, dass wir da eine gute Achse bilden können", erklärte Mittelstädt.

Maier überrascht auf der Sechser-Position

Kollege Maier durfte erstmals in der ungewohnten Rolle als Chef der Dreier-Abwehrkette ran. "Das war natürlich ungewohnt für Arne, in der Dreierkette zu spielen, aber er hat es sehr gut gemacht, er ist ein flexibler Spieler, da kann man sich auf ihn verlassen."

Maier selbst fand das Experiment "ausbaufähig. Das hat mich selber überrascht, der Trainer hat zwei Tage vor dem Spiel mit mir gesprochen, er möchte mal etwas ausprobieren und mich nach meiner Meinung gefragt. Ich bin auch offen für Neues und habe die Position zum ersten Mal gespielt, es war ein guter Anfang, aber meine Stärken liegen sicher auf einer anderen Position", so der Sechser-Debütant, der in früheren Jahren in Berlin sogar auf der Zehn unterwegs war.

"Wir habe verschiedene Systeme und arbeiten im Training daran, unberechenbar zu bleiben", erläuterte Timo Baumgartl, der in Abwesenheit der ins A-Team berufenen Jonathan Tah und Lukas Klostermann, die Mannschaft nun als Kapitän anführte, "das ist unser Ziel. Diese taktische Variabilität ist für eine Mannschaft sehr wichtig."

Michael Pfeifer