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Grindel tritt von seinen Ämtern bei FIFA und UEFA zurück

Ehemaliger DFB-Präsident zieht weitere Konsequenzen

Grindel tritt von seinen Ämtern bei FIFA und UEFA zurück

Tritt auch von seinen internationalen Ämtern zurück: Reinhard Grindel.

Tritt auch von seinen internationalen Ämtern zurück: Reinhard Grindel. imago

"Ich habe heute in einem Brief an UEFA-Präsident Aleksander Ceferin meinen Rücktritt als UEFA-Vizepräsident und als Mitglied des FIFA-Rats erklärt", schrieb Grindel in einer Erklärung. Grindel war seit April 2017 UEFA-Vizepräsident und Mitglied im FIFA-Council. Seine beiden Ämter bei der FIFA und UEFA brachten ihm Einnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro jährlich ein.

Grindel hatte seinen Rücktritt vom Amt des DFB-Präsidenten in der vergangenen Woche mit der Annahme einer Luxusuhr von einem ukrainischen Funktionär begründet. Außerdem hatten Berichte über ein vermeintlich verschleiertes Zusatzeinkommen beim DFB in Höhe von 78.000 Euro den Druck auf den ehemaligen DFB-Schatzmeister stark erhöht. Bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft läuft eine Verdachtsprüfung, allerdings nicht wegen der Uhr.

"Die öffentliche Berichterstattung hat jedes Maß verloren. Durch die verspätete Meldung der Annahme eines Geschenks habe ich Spekulationen entfacht, gegen Regeln der Good Governance verstoßen zu haben", schrieb Grindel: "Ich stelle aber mit allem Nachdruck fest, dass ich wegen dieses Geschenks in keinerlei Interessenskonflikt geraten bin und jede Entscheidung so getroffen habe, wie ich dieses auch ohne Geschenk getan hätte."

Grindel will UEFA "schützen" und FIFA "nicht belasten"

Laut Grindel gab es "keinerlei Unrechtsvereinbarung und keinerlei Beeinflussung" mit Blick auf seine Person. "Es war eine unerklärliche Arglosigkeit von mir, dieses Geschenk nicht sofort den zuständigen Compliance Beauftragten zu melden", erklärte Grindel: "Dafür übernehme ich die Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene. Es geht mir vor allem darum, den guten Ruf der UEFA zu schützen. Außerdem möchte ich den Weg der FIFA zu mehr Transparenz und Good Governance nicht belasten."

Der DFB hatte nach Grindels Rücktritt als DFB-Präsident zunächst mitgeteilt, dass er seine internationalen Ämter bei der UEFA bis 2021 und bei der FIFA bis 2023 trotz des moralischen Fehlers behalten solle. Allerdings war fraglich, ob UEFA-Präsident Ceferin an seinem engen Vertrauten Grindel festhält.

las/sid