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Traumtor knackt "nervöse" Argentinier - Messis Forderung

Kolumbien setzt Mitfavorit unter Druck

Traumtor knackt "nervöse" Argentinier - Messis Forderung

Roger Martinez lässt sich nach seinem Tor zum 1:0 feiern

Roger Martinez lässt sich nach seinem Tor zum 1:0 feiern imago images

Nicht einmal die Geschichte konnte Argentinien vor diesem Fehlstart bewahren: Seit 1979 hatte der zweimalige Weltmeister bei der Copa America nicht mehr zum Auftakt verloren, seit 2007 nicht mehr gegen Kolumbien, doch jetzt steht er bei der Südamerika-Meisterschaft 2019 doch gleich mit dem Rücken zur Wand. In Salvador Bahia im Nordosten Brasiliens unterlagen die Argentinier in der Nacht auf Sonntag (MESZ) Kolumbien spät mit 0:2 und sind in den verbleibenden Gruppenspielen gegen Paraguay und Katar nun unter Zugzwang.

Hatte die prominente Offensive der "Albiceleste" um die Stürmer Lionel Messi (Barcelona) und Sergio Aguero (Manchester City) und die Flügelspieler Angel di Maria (Paris St. Germain) und Tottenham-Wunschspieler Giovani Lo Celso (Real Betis) in der ersten Hälfte noch gar keinerlei Gefahr versprüht, änderte sich das nach Wiederanpfiff zunächst: Argentinien, jetzt mit Rodrigo de Paul (Udine) für di Maria, wurde vorne griffiger, fand Räume für den stärker werdenden Messi und stellte hinten die anfängliche Nervosität ab.

Martinez macht alles richtig - Trainer Scaloni nennt den Rasen "kläglich"

Doch gerade, als Messi per Kopf die große Gelegenheit zur Führung ausgelassen hatte, schlugen die Kolumbianer eiskalt zu. Der scheidende Bayern-Stratege James bediente den früh eingewechselten Roger Martinez (CF America) mit einem weiten Schlag auf dem linken Flügel, und der machte alles richtig: schneller Antritt, wuchtiger Schuss ins lange Eck - 1:0 (71.). Mit Duvan Zapata (Atalanta Bergamo) traf ein zweiter Joker fünf Minuten nach seiner Einwechslung zum 2:0-Endstand und riss sich ekstatisch das Trikot vom Leib (86.).

"So wollten wir nicht beginnen", kommentierte Messi den Fehlstart, der seinem Traum vom ersten Titel mit Argentinien einen frühen Dämpfer verpasst. Die Mannschaft habe "nervös" gespielt, vor allem keine Fehler machen wollen, beklagte er, während sein Trainer Lionel Scaloni mit dem unglücklichen Spielverlauf im zweiten Durchgang und dem "kläglichen" Rasen haderte. Und nun? "Wir müssen unsere Köpfe oben behalten, an die nächsten Spiele denken", forderte Messi. "Wenn wir die gewinnen, sind wir trotzdem weiter."

Beim zweiten Spiel des Tages bleiben über 40.000 Plätze leer

Bei vier der letzten fünf Copas hat Argentinien das Finale verloren, der letzte Titel ist 26 Jahre her. Beim Auftakt 2019 machten erst einmal nur die argentinischen Fans Hoffnung auf Besserung, die auf den Rängen gemeinsam mit den kolumbianischen für gehörig Lärm sorgten. Das war auch ein wichtiges Signal an die Veranstalter: Beim Spiel Peru gegen Venezuela (0:0) waren wenige Stunden zuvor in Porto Alegre mehr als 40.000 Plätze leer geblieben.

jpe