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FIFA-Gala "The Best": Luka Modric ist der verdiente und logische Gewinner dieser Wahl - ein Kommentar

FIFA-Gala "The Best"

Modric ist der verdiente und logische Gewinner dieser Wahl

Starkes Jahr, starker Spieler: Luka Modric.

Starkes Jahr, starker Spieler: Luka Modric. imago

Zehn Jahre stellte sich vor der Wahl zum Weltfußballer des Jahres stets nur die Frage, ob Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo gekürt werden würde. Die Regentschaft dieser beiden Ausnahmekönner spiegelte sich stets in dieser Abrechnung wieder. Fünfmal gewann der Zauberer aus Argentinien, ebenso oft der portugiesische Super-Torjäger. Und bis auf eine Ausnahme kam stets der Konkurrent auf Platz zwei dieser Wahl, nur 2010 konnte der spanische Regisseur Andres Iniesta als Zweiter hinter Messi in diese Phalanx einbrechen.

Nun ist Luka Modric von den Nationaltrainern und -kapitänen zum besten Fußballer der Welt gewählt worden .

Spielersteckbrief Modric
Modric

Modric Luka

Spielersteckbrief Salah
Salah

Salah Mohamed

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo

Dos Santos Aveiro Cristiano Ronaldo

Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

Gründungsdatum

06.03.1902

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Kroatien - Vereinsdaten
Kroatien

Gründungsdatum

01.01.1912

mehr Infos

Eine Überraschung ist diese am Montagabend in der Londoner Royal Festival Hall recht schwungvoll und kurzweilig zelebrierte Auszeichnung des Kroaten nicht, schließlich war das Mittelfeld-Genie von Real Madrid zuvor schon bei der WM zum Spieler des Turniers und auf europäischer Ebene zum Jahresbesten gekürt worden. Es ist eine nachvollziehbar, eine gute und logische Wahl. Cristiano Ronaldo hat zwar in seiner Abschiedssaison bei Real Madrid einmal mehr in der Champions League herausragende Leistungen gezeigt und mit 15 Treffern maßgeblich für den Titel-Hattrick der Königlichen gesorgt. Bei der WM in Russland aber blieb Portugals Kapitän abgesehen von seinem Dreierpack im Auftaktspiel gegen Spanien (3:3) hinter den Erwartungen zurück, auch dies war für das frühe Aus im Achtelfinale mitentscheidend.

CR7 und Messi fehlen in London

Ganz anders Modric. Der Wert des im Herbst seiner Karriere heller denn je aufblühenden Mittelfeldspielers misst sich weniger in Scorerpunkten, er ist für die Statik einer Mannschaft verantwortlich, dafür, dass sie die Balance nicht verliert und kreative Lösungen nach vorn findet. In dieser Rolle war er für Real Madrid der große Stabilisator und für Kroatiens WM-Team der Schlüssel zum überraschenden Finaleinzug (2:4 am Ende gegen Weltmeister Frankreich).

Oliver Hartmann

kicker-Chefreporter Oliver Hartmann kicker

Modric, keine Frage, ist ein würdiger Gewinner dieses Wettbewerbs. Ob diese Wahl auch das dauerhafte Ende der so imponierenden Regentschaft von Messi und CR7 einläutet, lässt sich aktuell noch nicht prognostizieren. Vieles aber spricht dafür - vor allem das Alter der beiden Ikonen. Der 31 Jahre alte Messi, der erstmals seit zwölf Jahren nicht unter den besten Drei bei dieser Wahl war, ist noch immer ein Ausnahmekönner, der Spiele entscheiden kann und wird. Aber kann er dies auch noch über eine gesamte Saison zeigen? Noch mehr stellt sich diese Frage beim 33-jährigen Cristiano Ronaldo, dessen kurzfristige Absage der Veranstaltung wegen angeblicher Terminprobleme kein guter Zug war. Von der FIFA-Elf des Jahres schafften es nur zwei nicht nach London: Ronaldo und Messi. Zufall?

kommentiert von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann

Modric: Antreiber, Edeltechniker - Weltfußballer!