Int. Fußball

Xavi: "Die Zeit im Nationalteam ist beendet"

Mittelfeldregisseur hält Barcelona die Treue

Xavi: "Die Zeit im Nationalteam ist beendet"

Bleibt in Barcelona, nicht aber in der Nationalmannschaft: Mittelfeldregisseur Xavi.

Bleibt in Barcelona, nicht aber in der Nationalmannschaft: Mittelfeldregisseur Xavi. Getty Images

Die Unzufriedenheit in Xavi wuchs bereits im Laufe der vergangenen Spielzeit. Der Höhepunkt: ein Bankplatz im entscheidenden Meisterschaftsspiel gegen Atletico Madrid (1:1). "Ich habe mich nicht dafür bestimmt gefühlt, mich im letzten Spiel der Saison auf die Bank zu setzen", haderte der langjährige Kapitän, der erst 13 Minuten vor dem Ende für Cesc Fabregas ins Spiel kam.

Nicht der einzige Streitpunkt, der Xavi bei seinem Klub übel aufstieß. Der Installation des neuen Trainers Luis Enrique folgte die Entscheidung, Zeugwart Chema Corbella - immerhin über 30 Jahre im Amt - nicht weiter zu beschäftigen. "Ich war und bin sehr traurig über die Entscheidung, die der Verein getroffen hat, nicht mehr mit Chema weiterzuarbeiten", erklärte der 1,70 Meter große Mittelfeldmann. Daraus entwuchsen auch erste Abwanderungsgedanken: "Ich hoffe, die Leute haben im Juni meine Entscheidung, dass ich Barcelona verlasse wollte, verstanden." Zwei Monate und eine gründliche Analyse später sieht das aber anders aus. "Jetzt geht es mir besser. Es war überhastet zu sagen, dass ich den Verein verlassen möchte."

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Zum Thema Vereinswechsel positioniert sich Xavi deutlich. Einerseits stellte der Rechtsfuß klar: "Zu keinem Zeitpunkt hing die Entscheidung, ob ich in Barcelona bleibe, von etwaigen Neuzugängen ab." An Gehaltskürzungen drohte die Zusammenarbeit ebenfalls nicht zu scheitern. "Es gab auch nie ein finanzielles Problem, lediglich eines sportlicher Natur", so der 134-malige spanische Nationalspieler nach einer Saison ohne Titel im erfolgsverwöhnten Barcelona.

"Das habe ich del Bosque bereits nach der Euro 2012 mitgeteilt"

Enge Vertraute: Xavi (li.) mit seinem Mentor Vincente del Bosque.

Enge Vertraute: Xavi (li.) mit seinem Mentor Vincente del Bosque. Getty Images

Noch bis 30. Juni 2016 in Katalonien unter Vertrag, beweist der mittlerweile 34-Jährige Kampfgeist: "Niemand hat mir gesagt, dass sich meine Rolle verändern würde. Ich werde im Training um einen Platz in der Mannschaft kämpfen." Derweil deutete Xavi einen etwaigen Wechsel seines langjährigen Teamkollegen in der "Selección", Keeper Iker Casillas, an. Der Schlussmann von Real Madrid sieht sich nach einer für ihn durchwachsenen Spielzeit mit Neuzugang Keylor Navas und dem letztjährigen Stammkeeper Diego Lopez enormer Konkurrenz ausgesetzt. "Ich wünsche Iker das Beste, weil er ein sehr guter Freund von mir ist. Egal, wie er sich entscheidet, ich werde mich für ihn freuen", sagte er über den spanischen Rekordnationalspieler (151 Einsätze).

Auch in Sachen Dani Alves, der die Blaugrana wohl noch im Sommer verlassen soll, ergriff Xavi Partei: "Er ist einer der besten Außen der Welt. Er passt einfach zu Barca." Anschließend ließ er die nächste Bombe platzen. "Meine Zeit im spanischen Nationalteam ist beendet. Es erfüllte mich mit Stolz, so viele Jahre dabei zu sein", erklärte der langjährige Spielführer der "Roja", der mit dem WM-Triumph 2010 und den EM-Titeln 2008 und 2012 seine größten internationalen Erfolge feierte. Mit einer Kurzschlussreaktion hatte das aber nichts zu tun: "Bereits nach der Euro 2012 habe ich Vincente del Bosque meine Entscheidung mitgeteilt, dass ich im Nationalteam aufhören werde."