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Spanien: Die Vereine der Primera División mal anders
Glaubt man der klubeigenen Propaganda, gewinnt der FC Barcelona seine Titel fast ausschließlich dank der ausgezeichneten Jugendarbeit, die trotz parallel laufender Millionen-Einkäufe aktuell bis zu acht Stammspieler in die erste Elf spült. Aber das Erfolgsgeheimnis ist komplexer: Barca leistet sich das bestbezahlte Sportteam der Welt. Laut der Studie "Global Sports Salaries Survey 2011" verdient ein Barca-Profi im Schnitt pro Saison 5,5 Millionen Euro netto. Real (5,2 Millionen) ist Zweiter, Dritter sind die LA Lakers (Basketball). picture alliance
Eigentlich hatte Real José Mourinho verpflichtet, um Barca zu schlagen. Aber der Portugiese ging gleich im ersten "Clasico" im Camp Nou baden. Historisch: 0:5! Und Sergio Ramos watschte seinen Nationalelfkollegen Carles Puyol - Rot. Die Pleite am 29. November erinnerte an die "Mutter aller Niederlagen", das 0:5 1974 zu Hause gegen Cruyff und Co. Die Niederlage konnte Wochen später selbst das 4:0 im Cupfinale kaum lindern. Jenes 0:5 strahlt noch heute, der Pokalsieg indes ist fast vergessen. Nun das Revival: Denn auch 2011 verblasste angesichts des 0:5 Reals späteres 1:0 im Cupfinale. getty
Ein Doppel als Höhe- und Tiefpunkt zugleich: Dem 0:3 im Endspiel der Champions League 2000 in Paris gegen Real folgte für den FC Valencia 2001 das Finale gegen den FC Bayern. Die Münchner setzten sich mit 5:4 im Elfmeterschießen durch. Torwart Kahn hatte nach der Entscheidung Mitleid und tröstete den weinenden Valencia-Keeper Canizares. imago
Seit Jahren kämpft Villarreals Präsident Fernando Roig gegen die Schuldenpolitik vieler Klubs, auch gegen Real und Barca, die mit Krediten Superstars und Titel holen. Dabei orientiert sich Villarreals Fußballschule streng an Barcas "Masia", hat längst den Lokalrivalen Valencia überholt: Fast 700 Junioren (100 leben im Internat) werden in 42 Teams geschult. Seit Jahren wird der Nachwuchs bei den Profis integriert, das "U-Boot" genannte Villarreal gilt bereits als "Baby-U-Boot". imago
Real-Verteidiger Sergio Ramos richtet den Blick bei der Nationalhymne und nach jedem Tor in den Himmel. Ramos kommt aus Sevilla, beim FC hat er einst gespielt - wie sein ehemaliger Kumpel Antonio Puerta. Der war 2007 in einem Heimspiel zusammengebrochen und anschließend an Herzversagen gestorben. Mit 22 Jahren. Seither intonieren die Fans bei Heimspielen Puertas Namen, in Minute 16, der Spieler trug anfangs das Trikot mit der 16. Seither bekommt die 16 immer ein Akteur aus dem eigenen Nachwuchs, aus dem auch Puerta kam. Zurzeit trägt sie José Campana. imago
Beim Athletic Club ist vieles anders: Hier ist Fußball noch ein Politikum, einst setzten sie in Bilbao nur auf baskische Spieler, längst dürfen aber auch im Baskenland ausgebildete ran. Die großen Zeiten des Klubs, der als Einziger neben Barca und Real stets erstklassig war, sind vorbei. Einst war der Dino mit 23 Siegen gar "König der Copa", das ist nun Barca (25). Unsterblich sind indes Telmo Zarra, der mit 251 Treffern seit den 50ern Rekordtorschütze der Liga ist, und Rafael Moreno, der bereits vor 100 Jahren stürmte: seinen Spitznamen "Pichichi" erhält noch heute der beste Torjäger der Liga. imago
Lange ist es her, doch selbst der letzte Erfolg über Real weckt schlechte Erinnerungen: Am 30. Oktober 1999 feierte Atletico beim 3:1 im Bernabeu letztmals einen Erfolg im Derby: Zweimal Jimmy Floyd Hasselbaink sowie José Mari trafen zum Sieg. Doch am Saisonende verabschiedete sich Atletico für zwei Jahre in Liga 2. getty
In den Katakomben des Espanyol-Stadions hängt ein Shirt von Andres Iniesta, dem Helden vom Lokalrivalen Barca. Aber es ist ja kein gewöhnliches Shirt: "Dani Jarque siempre con nosotros" steht darauf: Dani Jarque immer bei uns. Nachdem Iniesta im WM-Finale 2010 zum 1:0-Sieg traf, zog er sich beim Jubel das Trikot aus - und zum Vorschein kam das Shirt, ein Gruß an den 2009 am plötzlichen Herztod gestorbenen Espanyol-Profi Dani Jarque. Der trug die Nummer 21. In Minute 21 gibt es seither im Espanyol-Stadion immer Applaus. Für Jarque. Und Iniesta. imago
Der baskische Klubname des Vereins aus Pamplona, Osasuna, bedeutet Gesundheit, Kraft, Energie. Kein Wunder also, dass der Verein traditionell für harten Fußball steht. Ruppig geht es in Pamplona auch beim weltberühmten Stadtfest Sanfermines zu, wenn bei den Stierläufen die Bevölkerung vor den wilden Tieren herrennt. Einst nahmen daran auch Fußballer teil, längst hat Osasuna das verboten. Zu groß die Gefahr - seit 1924 starben 15 Teilnehmer. Kein Kicker. picture alliance
Das älteste Stadion der "Primera", 1908 eingeweiht, hatte schon viel erlebt, aber so eine Inszenierung hatte es im "Molinon", der Mühle, bis dato noch nie gegeben: Am 25. Juni 1982 sorgten Deutschland und Österreich für einen der größten Skandale in der WM-Geschichte, der "Schande von Gijon". Im letzten Gruppenspiel folgte nach Horst Hrubeschs 1:0 in der elften Minute ein unerträgliches Ballgeschiebe, das Ergebnis reichte ja beiden zum Weiterkommen, Algerien schied aus. Ob des Nichtangriffspakts verstummte ARD-Kommentator Stanjek, die Algerier wedelten mit Geldscheinen. "Ein Sieg, der viele Schatten warf", so der kicker. imago
Sympathieträger wie Joaquin und Ruud van Nistelrooy, Nationalspieler wie Jeremy Toulalan oder Joris Mathijsen, Talente wie Buonanotte oder Isco und Europameister Santi Cazorla als Sahnehäubchen: Scheich Abdullah bin Nasser Al Thani (41) aus Katar hat seit 2010 gut 100 Millionen Euro investiert und will mit Malaga in die Champions League. Dank Al Thanis Quellen soll mit einem Vereinsrekordetat von 120 Millionen Euro eine Fußballhochburg entstehen. Der Scheich, der über 100 Unternehmen befehligt, tönt: "Abstieg ist keine Option mehr." getty
Was für eine Serie: 1998, da verlor Hector Cuper (55) mit Mallorca das spanische Pokalfinale gegen Barca, 1999 folgte im Endspiel des Europacups der Pokalsieger ein 1:2 gegen Lazio. 2000 dann war Cuper, nun mit dem FC Valencia, im Finale der Champions League gegen Real chancenlos, 2001 folgte die Niederlage gegen Bayern. 2010 schließlich zog der Coach mit Aris im griechischen Pokalfinale den Kürzeren. Bereits 1994, in seiner ersten Saison als Trainer, wurde er in Argentinien mit Huracan, na was? Vizemeister. Immerhin: Mit Lanus gewann Cuper 1996 Südamerikas Copa Conmebol, 1998 mit Mallorca Spaniens Supercup. picture alliance
Ein Schuss, ein Tor, ein Eintrag in die Geschichtsbücher. Mohammed Ali Amar, kurz Nayim, hatte zwar 1991 schon mit Tottenham den FA-Cup gewonnen. Aber am 10. Mai 1995 traf er im Finale des Europapokals der Pokalsieger - aus 40 Metern! Sein Schuss senkte sich in den Schlusssekunden der Verlängerung über Arsenal-Keeper Seaman zum 2:1 für Saragossa ins Tor. Dass Nayim zuvor für die Spurs, Arsenals Erzrivalen, gespielt hatte, machte die Schmach für die Arsenal-Fans erst recht unerträglich. Nach Nayim, einem Spanier marokkanischer Herkunft, ist heute in Saragossa eine Straße benannt. getty
Es war im Mai 2008: Vor dem letzten Spieltag der Primera División drohte die Mannschaft von UD Levante mit Streik. Die Spieler um Kapitän Luis Manuel Rubiales (Mitte) wollten damit gegen fehlende Gehaltszahlungen in Höhe von 18 Millionen Euro demonstrieren. Das Spiel bei Real Madrid fand nach zähen Verhandlungen dann letztendlich doch statt. Die "Königlichen" gewannen 5:2, wurden Meister und Levante stieg als Tabellenletzter ab. imago
Der Rekord steht noch: 32 Spiele in Serie war Real Sociedad 1979/80 ungeschlagen. Der erste Meistertitel war nah, doch am vorletzten Spieltag verloren die Basken um Torhüter Luis Arconada in Sevilla. Real zog vorbei und holte mit einem Punkt Vorsprung den Titel. Dem Schock folgte die Revanche: Im letzten Spiel schaffte San Sebastián in Gijon in der Nachspielzeit ein Remis und wurde Meister, punktgleich vor Real. 1982 die Titelverteidigung, zwei Punkte vor Barcelona. Arconada, in den drei Jahren bester Keeper der Liga: "Dass wir als kleiner Klub Meister wurden: unglaublich. Die Titelverteidigung: schlicht ein Wunder." imago
"Wenn wir uns in zehn Jahren treffen, erinnern wir uns nicht an Real, Barca oder Manchester, sondern an Getafe." O-Ton Oliver Kahn. Denn am 10. April 2008 hatte der Vorortklub im UEFA-Cup-Viertelfinale Bayern angezählt - und ging doch selbst k.o. Nach dem 1:1 in München führte Getafe 1:0. Bis Minute 89. Dann glich Ribery aus. Verlängerung. Was für eine! Minute 92: 2:1 Getafe. Minute 94: 3:1 Getafe. Nun aber kamen "Tonis Tore für die Historie" (kicker). Linksschuss: 2:3, Kopfball: 3:3. Bayern weiter. Sechs Tage nach der "Nacht des Wahnsinns" Getafes nächster Schock: Niederlage im spanischen Cupfinale. imago
Beim letzten wirklich großen Match von Real Mallorca saß Rafa Nadal (25) noch als Teenager im heimischen Manacor auf dem Sofa - und war noch kein Tennis-Held. 1999 war das, Mallorca verlor das Finale um den Europapokal der Pokalsieger gegen Lazio 1:2. Zwar ist Nadal Real Madrid-Fan, aber für Mallorca, wo sich der Weltmann kaum auf der Tribüne sehen lässt, zählt nur eins: Nadal war 2010 da, als es galt, neue Geldgeber zu finden. Er stieg diskret selbst mit einigen Prozent Anteil ein. Nadals Onkel Miguel Angel ist zudem Co-Trainer des Vereins. imago
Mit Betis ist ein Uralt-Meister wieder in der "Primera" dabei. 1935 holte der Verein den Titel, als bis dato vierter Klub nach Barca, Bilbao und Real. Seither triumphierte Betis nur noch zweimal im Pokal. Den Fans ist es fast egal: Sie gelten als die heißblütigsten des ganzen Landes. Selbst in der vergangenen Zweitligasaison wurden 30.000 Dauerkarten verkauft. Betis hat, für Spanien durchaus unüblich, Fanklubs in Kastilien und Katalonien. Und, nach Barca, Real und Valencia, die meisten Mitglieder. Rund 40.000 sind es. Knapp mehr als der Lokalrivale FC Sevilla. imago
Nur 15.500 Fans fasst Spaniens kleinstes Erstligastadion, und es ist kurios: hinter einem Tor fehlt die Tribüne. Das Ministadion hat Rayo (zu Deutsch: Blitz) jedoch oft genug Glück gebracht. In der Erstliga-Debütsaison 1977/78 schlug man im Wortsinne wie ein Blitz ein, besiegte Barca, Real, Atletico, Bilbao, Valencia, Betis und den FC Sevilla, geboren war der Spitzname Matagigantes, "Gigantenkiller". Immer wieder gab's auch personelle Coups: Hugo Sanchez, Gerhard Poschner oder Toni Polster, der vor seiner Kölner Zeit im Stadion "Teresa Rivero" spielte. Das wurde nach der ersten Klub-Präsidentin (1994 bis 2011) in der Historie der Liga benannt. imago
Über allem thront die Alhambra, die weltberühmte Stadtburg. Doch weil die großartige Kulisse seit jeher eher Touristen denn namhafte Profis in die Stadt Granada lockt, haben sie beim kleinen Klub enge Beziehungen zur italienischen Unternehmer-Familie Pozzo aufgebaut, die nicht nur Udinese in der Serie A kontrolliert, sondern auch Mehrheitsaktionär bei Granada ist - und in Gestalt von Sohnemann Gino auftritt, der auch die Aktien hält. Gleich ein halbes Dutzend Profis wurden so nach Andalusien ausgeliehen, darunter Alex Geijo. Ein Synergie-Effekt, der anhalten soll: Pozzo versprach, dass weitere Spieler folgen sollen. imago