3. Liga

Kahlisch über Wollitz: "Er soll seine Sprüche lassen"

Vor dem Landespokalfinale zwischen Rathenow und Cottbus

Kahlisch über Wollitz: "Er soll seine Sprüche lassen"

Will Frieden, ist sauer: Rathenows Trainer Ingo Kahlisch.

Will Frieden, ist sauer: Rathenows Trainer Ingo Kahlisch. imago images

Die Abstiege waren jeweils bitter, wenn auch letztlich unterschiedlicher Natur. Energie trennte sich in einem Nervenkrimi von Braunschweig 1:1. Nur wegen der schlechteren Tordifferenz (-7) gegenüber der Eintracht (-6) und weil Großaspach und Jena parallel gewannen, fielen die Lausitzer noch auf einen Abstiegsplatz. "Es ist bitter, so und in dieser Art und Weise abzusteigen", sagte Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz nach Abpfiff.

Kahlisch hofft auf ein Fußballfest für die Region

Parallel schaffte Optik ein 2:2 gegen die Reserve von Hertha und behauptete gegenüber Budissa Bautzen den 17. Tabellenplatz. Der hätte zum Klassenerhalt gereicht, wenn der Platz in der Liga nicht durch Absteiger Cottbus gefüllt werden müsse. Trotzdem hegte Rathenows Trainerlegende Ingo Kahlisch (im Juli seit 30 Jahren im Amt) direkt nach Abpfiff keinen Groll gegenüber Energie: "Es soll für die Stadt und die Region ein Fußballfest werden. Und das möchte ich ausdrücklich betonen - mit und nicht gegen Energie Cottbus."

Trainersteckbrief Wollitz
Wollitz

Wollitz Claus-Dieter

Trainersteckbrief Kahlisch
Kahlisch

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Besonnene Worte, von denen in den darauffolgenden Tagen nicht viel übrig geblieben ist. Erst schlug Wollitz vor, das Finale auf neutralem Boden stattfinden zu lassen, statt wie vorgesehen auf dem Platz der klassentieferen Mannschaft: "Luckenwalde hat eine sehr schöne Anlage und einen super Platz. Das wäre für beide Mannschaften die gleiche Anfahrt. In Rathenow sind die Bedingungen für eine Übertragung vielleicht nicht so gegeben." Darauf entgegnete Kahlisch: "Das ist ein lächerlicher Vorschlag. Wenn das so stattfindet, lasse ich das Endspiel platzen."

Er soll mal überlegen, was er mit seinen Sprüchen auslöst.

Optik-Trainer Ingo Kahlisch

Doch damit war nicht genug. Wollitz verkündete laut "Sportbuzzer", er erwarte in Rathenow einen Spießrutenlauf: "Wir brauchen Spieler, die diese Situation auch mental annehmen. Da wird noch einmal in die offene Wunde reingestochen werden. Wir dürfen uns dort nicht provozieren lassen." Diese Aussage wiederum wurde von Kahlisch selbst als Provokation in Richtung Rathenow aufgefasst: "Wenn er meint, er müsste das Spiel hochstilisieren, dann reicht es mir langsam. Er soll mal überlegen, was er mit seinen Sprüchen auslöst. Hier gibt es keine gewaltbereiten Fans. Wir haben hier im Schnitt 300 Zuschauer, was soll das für ein Spießrutenlauf werden? Er soll seine Sprüche lassen."

Erwartet Provokation: Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz

Erwartet Provokation: Cottbus-Coach Claus-Dieter Wollitz imago images

Auch wenn wegen der sportlichen Situation (Abstiegsdrama, Sieger zieht in den DFB-Pokal ein) durchaus Potenzial für Brisanz vorhanden ist, will Kahlisch diese aus der Begegnung nehmen, anders als für sein Empfinden Pendant Wollitz: "Da muss er nicht noch Öl ins Feuer gießen. Dann kommen ein paar mehr Verrückte, das muss nicht sein."

Wollitz äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen, wohl aber auf der Vereinswebsite zum sportlichen Ziel der Cottbuser: "Es ist jetzt vorbei, das tut weh und sitzt tief. Aber wir müssen jetzt für das Landespokalfinale am kommenden Samstag eine Mannschaft auf den Platz bekommen, die für diesen Klub, für die Region und die Fans den Pokal holt."

kon