Bundesliga

Ärger beim FC Bayern München - "Ich frage gar nicht": Rafinha übt deutliche Kritik an Trainer Niko Kovac

Brasilianer beklagt Nicht-Berücksichtigung in München

"Ich frage gar nicht": Rafinhas deutliche Kritik an Kovac

Unglücklich mit seiner aktuellen Situation beim Rekordmeister: Bayern-Verteidiger Rafinha.

Unglücklich mit seiner aktuellen Situation beim Rekordmeister: Bayern-Verteidiger Rafinha. imago

Von der typischen südamerikanischen Fröhlichkeit war bei Rafinha kurz nach dem 1:0-Heimsieg über Berlin nicht viel zu sehen. Der Frust beim Brasilianer sitzt tief - und daraus macht der 33-Jährige auch gar keinen Hehl.

Da Joshua Kimmich im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Liverpool gesperrt fehlen wird, winkt bald ein Einsatz auf der ganz großen Bühne. Wirklich darauf freuen kann sich Rafinha aber nicht: "Wenn du keine Minute bekommst und nicht spielst, ist es schwer, dich vorzubereiten", stellte er am frühen Samstagabend in der Mixed Zone klar.

Die Kritik ging deutlich in Richtung Kovac. "Ich mache meine Arbeit, trainiere gut. Aber, keine Ahnung, der Trainer zählt nicht auf mich", haderte Rafinha. Er könne sich in der täglichen Arbeit keinen Vorwurf machen, trainiere immer gut. Woran es denn dann liege? "Genau das weiß ich auch nicht. Ich habe kein Problem gehabt und auch keines gemacht", schob Rafinha hinterher. Auf die Frage, ob Kovac ihm nicht mehr Einsatzzeiten angesichts der großen Aufgabe gegen Liverpool in Aussicht gestellt habe, antwortete er: "Er hat nichts gesagt. Ich frage auch gar nicht. Ich mache meine Arbeit."

Ich habe nie ein Theater bei Bayern gemacht, ich werde auch keines machen.

Rafinha über die Reservistenrolle

Die Verzweiflung und Enttäuschung schwang in allen seinen Aussagen mit. "Wenn der Trainer dich nicht reinbringt: Was soll ich machen?", fragte Rafinha. Eine Ahnung, was der Grund sein könnte, habe er aber doch. "Seit ich im Januar gesagt habe, dass ich weggehe, spiele ich nicht mehr." Er kenne "kein anderes Motiv" für die Nicht-Berücksichtigung unter Kovac. Allerdings betonte Rafinha auch: "Ich habe nie ein Theater bei Bayern gemacht, ich werde auch keines machen. Aber es ist traurig." Er habe schließlich in München unter allen Trainern seine Chancen bekommen - "bei Guardiola, bei Heynckes".

Wie reagiert Kovac?

Angst, dass er sich gegen Liverpool nicht voll reinhauen könnte, müsse beim Rekordmeister aber niemand haben. "Ich gebe immer 100 Prozent. Das ist kein Thema", machte Rafinha eindringlich klar. Vor dem Rückspiel in der Königsklasse warten noch die Bundesligaspiele in Gladbach und zu Hause gegen Wolfsburg. Es bleibt abzuwarten, wie Kovac auf die kritischen Worte seines Außenverteidigers reagiert.

msc/GH

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