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Champions League: Aufgekratzter Pep Guardiola stichelt gegen Manchester-City-Fans

Katalane gratuliert seiner Elf schon vor dem Rückspiel

Aufgekratzter Guardiola stichelt gegen ManCity-Fans

Keine ganz normale PK: Pep Guardiola am Dienstag in Manchester.

Keine ganz normale PK: Pep Guardiola am Dienstag in Manchester. Getty Images/picture alliance

Pep Guardiola steht ja immer unter Strom, doch so aufgekratzt wie am Dienstagmittag in Manchester hatte man ihn lange nicht gesehen: Er trommelte wild mit den Fingern auf den Tisch, wackelte mit dem Stuhl hin und her, kratzte sich ständig an Hals und Glatze - und hatte dazwischen noch ein paar bemerkenswerte Botschaften.

So gratulierte Guardiola schon vor dem Champions-League-Viertelfinalrückspiel gegen Tottenham Hotspur, in dem Manchester City am Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ein 0:1 aufholen muss, der gesamten Belegschaft: Mathematisch nämlich ist City bereits wieder für die Königsklasse qualifiziert. "Wir werden im August bei der Auslosung in Monaco vertreten sein, das ist ein unglaublicher, ein riesiger Erfolg für diesen Klub. Egal was morgen passiert: Nächste Saison sind wir wieder dabei." Ganz so, als sei das ManCitys großes Saisonziel gewesen nach Rekordmeisterschaft und Rekordausgaben.

City hat seine letzten zwölf Heimspiele gewonnen, neun davon zu null

War das etwa die Pressekonferenz nach dem Spiel? Musste da jemand erklären, warum zum achten Mal in Folge ein Champions-League-Finale ohne ihn stattfindet ? "Im Fußball verliert man mehr, als man gewinnt", erinnerte Guardiola jedenfalls, und er habe in seiner Laufbahn schon mit nur einem Torschuss im Halbfinalrückspiel das Finale erreicht, es aber auch schon trotz 33 Torschüssen verpasst. Gegen die ungeschriebenen Fußballgesetze, sollte das wohl heißen, ist auch der beste Trainer machtlos. Außerdem hätte seine Elf wie vor dem ersten Duell eine kürzere Vorbereitungszeit als die der Spurs, und ohnehin sei für ihn "die Premier League der wichtigste Titel".

Dabei ist für ManCity ja noch alles möglich gegen eine Mannschaft, die Guardiola 2017 mal als "das Harry-Kane-Team" bezeichnet hatte und die jetzt ohne Harry Kane auskommen muss. City hat seine letzten zwölf Heimspiele gewonnen, neun davon ohne Gegentreffer. Und die Personalsituation - einzig Linksverteidiger Oleksandr Zinchenko ist noch fraglich - könnte kaum besser sein.

"Ich will sehen, ob unsere Fans wirklich ins Halbfinale wollen"

"Ich versuche mein Bestes", sagt Guardiola und erwartet das auch von den City-Fans, die seit Jahren eine schwierige Beziehung zur Königsklasse pflegen . Sein beinahe provozierender Appell: "Auswärts ist die Atmosphäre immer wirklich unglaublich (in der Champions League, d.Red.). Das brauchen wir auch." Er wünscht sich eine Stimmung wie im Ligaheimspiel gegen Liverpool (2:1) Anfang Januar, nur "ein bisschen besser". Kurz gesagt: "Ich will sehen, ob unsere Fans wirklich ins Halbfinale wollen."

jpe