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Ernüchterung bei der Neid-Elf

Deutschland - England 0:0

Ernüchterung bei der Neid-Elf

White gegen Garefrekes

Umkämpfte Partie: Faye White ist einen Schritt schneller als Kerstin Garefrekes. dpa

Die Neid-Elf musste im Vergleich zum 11:0-Sieg gegen Argentinien auf Sandra Minnert (Oberschenkelzerrung) verzichten. Annike Krahn spielte dafür in der Innenverteidigung. Bei den Engländerinnen stand vor allem Kelly Smith im Blickpunkt, die beide Treffer beim 2:2 gegen Japan erzielte.

Im erneut ausverkauften Hongkou-Stadion sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Anfangsphase. Die Engländerinnen hielten dem hohen Tempo der Neid-Elf stand, standen in der Defensive kompakt und ließen keine klaren Torchancen zu. Eine Kopfballchance von Krahn (6.) nach einer Ecke war die einzig nennenswerte Aktion auf Seiten des amtierenden Weltmeisters.

Dafür hatte die DFB-Elf nur eine Minute später einen Schockmoment zu überstehen. Torhüterin Angerer verschätzte sich nach einem langen Ball aus der Hälfte der Engländerinnen gehörig und konnte das Spielgerät an der Strafraumgrenze gerade noch mit dem Kopf eine Richtungsänderung geben. So gab es nur Ecke - und die hätte beinahe White zur Führung genutzt. Ihr Kopfball verfehlte das deutsche Tor nur um einen Meter.

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Nach diesen abwechslungsreichen ersten Minuten verflachte die Partie zusehends. Zuviele Abspielfehler verhinderten einen geordneten Aufbau, so dass die Neid-Elf keine guten Gelegenheiten mehr erspielen konnte. Gleiches galt allerdings für die Damen von der Insel. So entwickelte sich eine Begegnung ohne nennenswerte Höhepunkte. Lediglich ein Fernschuss von Bresonik (18.) sorgte für etwas Gefahr in dieser Phase.

Erst kurz vor der Pause drehten die Deutschen ein wenig auf. Torhüterin Brown musste nach einem Kopfball von Garefrekes (44.) und kurz darauf bei einem Schuss von Prinz aus spitzem Winkel zweimal eingreifen.

Ein Strohfeuer, wie sich in der zweiten Hälfte herausstellte. Konzeptlos und ungenau blieb das deutsche Spiel auch im zweiten Abschnitt, zum Abschluss kamen Prinz & Co. lange Zeit nicht mehr. Das Team von Trainerin Hope Powell tat nicht mehr als nötig und wartete geduldig auf Kontergelegenheiten.

REgen in Shaghai

Wenig Erbauliches sahen die Fußballfans bei strömendem Regen in Shanghai. dpa

Erst in der 73. Minute klappte das Zusammenspiel in der Offensive: Smisek bediente Prinz, die aber hart bedrängt aus 12 Metern an Torhüterin Brown scheiterte. Bei der größten Gelegenheit in der zweiten Hälfte musste der Zufall mithelfen: Garefrekes konnte das ungewollte Zuspiel aus Englands Abwehr nicht nutzen und scheiterte freistehend aus bester Position an Brown (82.). Das war's dann aber auch in Shanghai. Beide Teams scheuten in den letzten Minuten das Risiko, ein Remis noch abzuwenden.

Am Montag um 14 Uhr greift Deutschland gegen Japan wieder ins Turnier ein. Um im Viertelfinale nicht gleich auf die starken USA zu treffen, muss Deutschland allerdings die Gruppe als Erster beschließen. Ein Remis gegen Japan dürfte aufgrund des starken Torverhältnisses ausreichen.

England – Deutschland 0:0

Deutschland: Angerer (1. FFC Turbine Potsdam) – Stegemann (Wattenscheid 09), Krahn (FCR Duisburg), Hingst (Djurgardens IF), Bresonik (SG Essen-Schönebeck) – Garefrekes (1. FFC Frankfurt), Laudehr (FCR Duisburg), Lingor (1. FFC Frankfurt), Behringer (SC Freiburg)/63. Bajramaj (FCR Duisburg) – Smisek (1. FFC Frankfurt), Prinz (1. FFC Frankfurt)
England: Brown – Alex Scott, Chapman, Williams, Carney (57. Yankey) – Jill Scott, White, Phillip, Stoney, Asante – Smith
Schiedsrichterin: Palmqvist (Schweden)
Tore: keine
Zuschauer: 27.730
Gelbe Karten: Krahn, Laudehr, Bajramaj – Chapman, Williams