Frauen

Zwei Elfmeter ermöglichen Norwegen Arbeitssieg gegen Südkorea

Korea verabschiedet sich punktlos, aber mit erhobenem Haupt

Zwei Elfmeter ermöglichen Norwegen Arbeitssieg gegen Südkorea

Min-Ji Yeo erzielt den Ehrentreffer für Südkorea gegen schwache Norwegerinnen. Ingrid Hjelmseth hat das Nachsehen.

Min-Ji Yeo erzielt den Ehrentreffer für Südkorea gegen schwache Norwegerinnen. Ingrid Hjelmseth hat das Nachsehen. imago images

Die Partie hatte kaum begonnen, da führten die Norwegerinnen schon 1:0. Cho hatte nach einem Eckball von der rechten Seite Thorisdottir zu Fall gebracht, Schiedsrichterin Marie-Soleil Beaudoin hatte sofort auf den Punkt gezeigt. Hansen blieb eiskalt und schob ins linke untere Eck zur Führung ein (4.). Es war das schnellste Elfmetertor jemals bei einer Frauen-WM. Die Südkoreanerinnen, die schon bei der 0:2-Niederlage gegen Nigeria eine ansprechende, wenn auch ineffektive Leistung gezeigt hatten, übernahmen sofort das Kommando und spielten mutig nach vorne. Immer wieder rannten sie an und spielten sich stark durchs Mittelfeld, zeigten dabei vor allem über die Flügel schöne Ansätze. Einzig beim Kreieren von Torchancen sowie die wenigen Abschlüsse blieben das Problem für das bisher punkt- und torlose Korea. Norwegen agierte nach der Führung völlig konzeptlos und ließ die Gegnerinnen immer wieder ohne Gegenwehr kombinieren. Großchancen konnten sich die Asiatinnen jedoch nicht erarbeiten.

Der zweite Durchgang startete nahezu identisch wie der erste. Kaum war angepfiffen, schon gab es Strafstoß: Kang ging viel zu ungestüm in einen Zweikampf mit Hansen und räumte die Torschützin zum 1:0 unnötig ab. Für Hansen ging es nicht weiter, zudem entschied Schiedsrichterin Beaudoin auf Elfmeter. Dieses Mal trat die gebürtige Gladbacherin Herlovsen an, Torhüterin Kim war noch dran, konnte den Ball aber nicht um den Pfosten lenken - 2:0 (50.).

Yeo erzielt Südkoreas Ehrentreffer

Auch in der Folge änderte sich am Spielverlauf recht wenig. Südkorea bemühte sich extrem, steckte den Kopf trotz Rückstand nicht in den Sand, offenbarte aber einfach zu viele Schwächen im letzten Spielfelddrittel. Doch plötzlich keimte wieder Hoffnung auf: Geum-Min Lees Geniestreich mit der Hacke setzte Yeo in Szene, die trotz wildem Einsatz von Thorisdottir eiskalt blieb und zum ersten Turniertreffer der Koreanerinnen einschob - der Anschluss (78.). Norwegen stellte sich nun noch tiefer hinten rein, um nicht noch den Ausgleich zu kassieren. Dies gelang, in der Schlussphase kamen die Asiatinnen, bis auf eine Chance von Geum-Min Lee (82.) und eine von Yao (90.+3), nicht mehr vor das Tor von Hjelmseth. Die Skandinavierinnen spielten zudem extrem auf Zeit, brachten so zwar den Sieg nach Hause, aber kassierten auch einige Pfiffe der wenig begeisterten Zuschauer.

Die Norwegerinnen schließen somit die Gruppenphase auf dem zweiten Platz ab und treffen am Samstag (21 Uhr, LIVE! auf kicker.de) auf den Zweiten der Gruppe C. Dort gibt es noch einen Dreikampf zwischen Italien, Brasilien und Australien ums Weiterkommen. Südkorea scheidet hingegen aus der Weltmeisterschaft aus, kann aber mit erhobenem Haupt die Heimreise antreten. Die Spielweise der Asiatinnen hatte durchaus Highlights zu bieten.

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