Frauen

Doppelter Videobeweis, dreimal Girelli, zweimal Galli - Italien souverän

Frauen-WM, Gruppe C, 2. Spieltag

Doppelter Videobeweis, dreimal Girelli, zweimal Galli - Italien souverän

Sie war der gefeierte Held beim 5:0 gegen Jamaika: Italiens Dreierpackerin Cristiana Girelli (Nummer 10).

Sie war der gefeierte Held beim 5:0 gegen Jamaika: Italiens Dreierpackerin Cristiana Girelli (Nummer 10). imago images

Der jamaikanische Trainer Hue Menzies stellte nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen Brasilien seine Formation gleich viermal um. Campbell rutschte für Bond-Flasza in die Viererkette, Grey startete anstelle von Carter, zudem ersetzten Asher und Adamolekun im Mittelfeld Matthes und Sweatman.

Italiens Trainerin Milena Bertolini wechselte nur zweimal nach dem 3:2 gegen Australien. Bartoli ergänzte links die Viererkette, Bergamaschi rutschte eine Position weiter nach vorne, Galli musste auf die Bank. Zudem stürmte Sabatino anstatt Mauro.

Die Jamaikanerinnen starteten zunächst sehr engagiert in die Partie, schließlich mussten die Außenseiterinnen auch gewinnen, um die minimale Chance aufs Achtelfinale zu wahren. Doch schon die erste defensive Nachlässigkeit nutzten die Italienerinnen aus, allerdings auf eine außergewöhnliche Art: Zunächst brachte Allyson Swaby Bonansea im Strafraum zu Fall. Schiedsrichterin Anna-Marie Keighley entschied auf Eckstoß, wurde aber zur Überprüfung gebeten. Anschließend gab es doch Foulelfmeter. Girelli trat an, Schneider parierte, der jamaikanische Jubel war groß, weilte aber nur kurz. Anna-Marie Keighley zeigte der Torhüterin nach erneutem Videobeweis Gelb, sie hatte sich zu früh bewegt - Wiederholung. Dieses Mal wechselte Girelli das Eck und blieb Siegerin - 1:0 (12.).

Girelli zum Zweiten und Dritten

Doch auch nach dem unglücklichen Rückstand zeigten sich die Jamaikanerinnen relativ unbeeindruckt und spielten mutig, jedoch vor allem glücklos nach vorne. Die Pässe im letzten Spielfelddrittel kamen zu selten bei Grey oder Shaw an, auch aus der körperlichen Überlegenheit machten die Frauen aus der Karibik zu wenig. Italien hingegen zeigte sich eiskalt: Girelli war nach einem Eckstoß mit dem Bauch zur Stelle und schnürte somit den Doppelpack - 2:0 (25.). In der Folge übernahm Italien komplett das Kommando, Jamaika zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Die Azzurri hatten vor allem in Person von Girelli, über die jeder Angriff lief, viel Platz, machten aber noch zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs machten es die Südeuropäerinnen aber besser, wenn auch mit gehöriger Mithilfe von Jamaikas Schneider. Die Torhüterin griff bei einer Flanke von Giugliano daneben, Girelli fiel der Ball auf den Kopf und von dort ins Tor - der Dreierpack war perfekt (46.).

Jamaika gibt nicht auf

Trotz des hohen Rückstands versteckten sich die Jamaikanerinnen nun nicht mehr. Mit frühem Pressing störten sie den Spielaufbau und holten sich oft den Ball. Einzig der letzte Pass fehlte weiterhin. Italien beschränkte sich größtenteils aufs Verteidigen, hatte aber auch das Glück auf seiner Seite. Ein Ballverlust von Torhüterin Giuliani (58.) sowie eine gefährliche Blackwood-Flanke (69.) blieben ohne Folgen. Stattdessen klingelte es wieder auf der Gegenseite. Galli packte aus 20 Metern aus dem Nichts den Hammer aus und erzielte die endgültige Entscheidung - Schneider streckte sich vergebens (71.). Exakt zehn Minuten später war es wieder die eingewechselte Galli, die nach einem Wahnsinnspass von Giugliano frei vor Schneider auftauchte, die Keeperin umkurvte und eiskalt blieb - 5:0 (81.).

Am Ende blieb es beim etwas zu deutlichen 5:0 für starke Italienerinnen, die sicher im Achtelfinale stehen. Am Dienstag (21 Uhr, LIVE! auf kicker.de) treffen die Spielerinnen um Dreierpackerin Girelli auf Brasilien. Jamaika hat zeitgleich gegen Australien die Chance, sich positiv aus dem Turnier zu verabschieden.

mwo