EM

Bulgarien feiert Lothar Matthäus

Der deutsche Nationalcoach ist "der neue Held"

Bulgarien feiert Lothar Matthäus

Kam, sah und wurde gefeiert: Bulgariens neuer Nationalcoach Lothar Matthäus.

Kam, sah und wurde gefeiert: Bulgariens neuer Nationalcoach Lothar Matthäus. picture alliance

Das Blatt Dnes ließ gleich noch eine Lobeshymne folgen: "Er hat uns aus dem Dreck gezogen und allen bewiesen, dass er den Fußball großartig versteht. Wir sind wieder da!"

Der deutsche Rekordnationalspieler Matthäus (150 Länderspiele) hatte das Spiel vorab zum "Finale" erklärt. Man könnte angesichts der Jubelarien im Land meinen, er habe bei seinem Debüt tatsächlich ein Endspiel gewonnen. Am Ende stand aber nicht mehr als ein Pflichtsieg, es war der erste Erfolg für Bulgarien im dritten Spiel. In der Gruppe G mit England gibt es damit wieder eine Chance auf den zweiten Platz. "Es war nur ein Hinweis darauf, wie gut wir eigentlich spielen können", sagte Matthäus, der 16 Monate lang ohne Job gewesen war, und fügte an: "Unser Sieg war verdient."

EM-Qualifikation - 3. Spieltag
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EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe G
Pl. Verein Punkte
1
Montenegro Montenegro
9
2
England England
6
3
Bulgarien Bulgarien
3
Trainersteckbrief Matthäus
Matthäus

Matthäus Lothar

Bulgarien - Vereinsdaten
Bulgarien

Gründungsdatum

01.01.1923

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Das war - zumindest, was die zweite Halbzeit betrifft - eine realistische Einschätzung. Die heimische Presse hatte allerdings die Bulgarien-Brille auf. Die "Löwen" hätten "die walisischen Drachen gerissen", war dort zu lesen, und Matthäus habe das Team gelehrt, "wieder kühn zu spielen". Davon war aber lange nichts zu sehen.

Auch Bulgariens Spieler waren glückselig nach den ersten drei Punkten. "Endlich. Wir können wieder lächeln", sagte der ehemalige Wolfsburger Offensivspieler Martin Petrov: "Matthäus kann ein Team in fünf Tagen verändern. Sie sehen, dass die gleichen Spieler spielen, wir haben die gleiche Taktik wie in den vergangenen Spielen. Aber jetzt kommt zudem etwas Glück dazu."

Um Bulgarien tatsächlich zur EM in Polen und der Ukraine zu führen, wird ein bisschen Beihilfe der Glücksgöttin Fortuna auch vonnöten sein. England ist in der Gruppe G übermächtig, hat die Bulgaren außerdem schon besiegt. Ebenso Montenegro, das nach einem überraschenden 1:0 gegen die Schweiz neun Punkte auf dem Konto hat. Dagegen schwächeln die Schweizer mit Trainer Ottmar Hitzfeld - es könnte Matthäus die große Chance auf den zweiten Platz eröffnen.

Ein Anfang jedenfalls ist dank des Tores von Popov (48.) gemacht. "Kampf, Pressing, gute Zweikämpfe, ein mobiles Mittelfeld, schnelle Konter - Bulgarien hat lange nicht mehr so brillant ausgesehen", jubilierte Dnes: "Ein großes Dankeschön an Matthäus."